: Albrecht-Plan „nicht akzeptabel“
■ Bürgermeister Wedemeier errechnet aus dem CDU-internen Kompromiß nur noch knapp 50 Millionen Mark für Bremen / Ursprünglich standen 154 Millionen zur Diskussion
Wenn das CDU-Präsidium sich nicht doch noch auf einen höheren Bremer Anteil an dem „Strukturfonds“ einigen kann, wird Bremen den neuesten Albrecht-Vorschlag ablehnen und die ursprüngliche Idee einer Halbierung der Sozialhilfekosten zwischen Bund und Gemeinden erneut in den Bundesrat einbringen. Mit dieser Ankündigung mischte sich gestern aus Rostock Bürgermeister Wedemeier in die Debatte um die Subventionierung der ärmeren Bundesländer.
Denn während Niedersachsen mit den 770 Mio Mark, die der
CDU-interne Kompromiß vorsieht, am Ende besser wegkommen würde als nach dem ursprünglichen Sozialhilfekosten -Umverteilungs-Plan, bekäme Bremen statt der damals gehandelten 154 Mio nur noch 72 Mio Mark jährlich aus dem „Strukturfonds“. „So wurde aus einer notwendigen Sachdebatte ein CDU-internes Pokerspiel um die sogenannte Steuerreform und die Zustimmung Niedersachsens“, kommentierte Wedemeier.
Die Investitionen mit den nun noch für Bremen vorgesehenen 72 Mio Mark kämen außerdem zu
einem Drittel den Berufspendlern des niedersächsischen Umlandes zugute. So errechne sich letztlich nur ein Betrag von knapp 50 Mio Mark, mit dem Bremen von der Albrecht -Initiative profitieren würde - „nicht akzeptabel“, urteilte Wedemeier.
Zustimmung findet die Neufassung des Albrecht-Planes dagegen bei der Bremer FDP. Als „tragbaren Kompromiß“ bezeichnete ihn gestern deren Fraktionssprecher Welke. Allerdings solle dafür Bremens Einwohnerwertung im Länderfinanzausgleich erhöht werden.
Ase
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen