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Bosch geht ins Ausland

■ Weltweites Wachstum und hohe Profite

Stuttgart (afp) - Die Robert Bosch GmbH will Produktionsbereiche ins Ausland verlagern. „Eine kostengünstige Produktion kann künftig nicht mehr durch die Konzentration auf inländische Standorte gewährleistet werden“, erklärte Vorstandsvorsitzender Marcus Bierich bei der Vorlage der Bilanz vor der Presse in Stuttgart. Notwendig sei die Verlagerung einzelner Bereiche ins Ausland innerhalb eines internationalen Produktionsverbundes. „Ein erster Schritt in diese Richtung“ werde die Verlegung der Fertigung von Gaswarmwassergeräten zu einem Lizenzunternehmer nach Portugal sein. „Die Arbeitskosten je Stunde betragen in der Bundesrepublik 32,67 Mark, in Portugal aber nur 5,32 Mark“, sagte Bierich. „Diese Tatsache ist durch Rationalisierungsmaßnahmen nicht mehr auszugleichen.“ Ausgebaut werde auch die Kooperation mit Mitsubishi in Japan und der südkoreanischen Hyundai-Gruppe im Bereich der Benzineinspritzung. Insgesamt blieb die Bosch -Gruppe auch 1987 auf Wachstumskurs. Der konsolidierte Weltumsatz erreichte 25,4 Milliarden Mark. Die entspricht einem realen Wachstum von 8,7 Prozent gegenüber 1986. Die Sachinvestitionen erhöhten sich überproportional um 11,1 Prozent auf zwei Milliarden Mark. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um zwei Prozent auf weltweit 161.343. Erlöseinbußen durch den zunehmenden Wettbewerb sind nach den Worten von Bierich durch Kostensenkung und eine höhere Kapazitätsauslastung verhindert worden. Vor allem durch die Veräußerung der Beteiligung an der Borg-Worner-Corporation in Chikago habe der Jahresüberschuß 1987 in Höhe von 825 Mio. Mark auf Vorjahresniveau gehalten werden können. Von Januar bis Mai dieses Jahres stieg der Umsatz der Bosch -Gruppe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch einmal um nominal 6,3 Prozent.

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