piwik no script img

Erfolg für Sprengel-Besetzer in Sicht

Besetzerplenum verhandelt über neuen Vorschlag der Stadt Hannover / Im ehemaligen Hauptgebäude der Schokoladenfabrik soll ein alternatives Projekt eingerichtet werden  ■  Aus Hannover Jürgen Voges

Eine Einigung der Besetzer des hannoverschen Sprengel -Geländes mit der Stadtverwaltung Hannover ist in greifbare Nähe gerückt. Bei Redaktionsschluß berieten das Besetzerplenum und der Verwaltungsausschuß der Stadt über einen neuen Vorschlag zur Nutzung der Gebäude der ehemaligen Schokoladenfabrik. Eine Besetzerdelegation und der hannoversche Oberstadtdirektor Hinrich Lehmann-Grube hatten den Vorschlag am Nachmittag ausgehandelt. Danach soll in dem Hauptgebäude des Sprengel-Geländes ein „Projekt für alternatives Wohnen und Arbeiten“ errichtet werden. Bis zur Herrichtung des Fabrikgebäudes will die Stadt den Besetzern und den auf dem Gelände beheimateten Projekten zwei andere der sieben Fabrikgebäude auf dem Sprengelgelände zur vorläufigen Nutzung überlassen.

Im Gegenzug sollen die Sprengelbesetzer das 16.000 Quadratmeter große Schockoladenfabrik-Gelände möglichst schnell wieder für städtische Bedienstete zugänglich machen. Sollten die Besetzer den Vorschlag annehmen, müssen sie auch von ihrer Forderung abrücken, daß keines der sieben alten Fabrikgebäude abgerissen wird. Die Stadt und versicherte allerdings, daß bisher noch nicht über einen Abriß entschieden worden sei.

Zu Beginn der Verhandlungen war den Besetzern das Angebot der Stadt noch eher als Räumungstrick erschienen. Oberstadtdirektor Lehmann Grube hatte zum Verhandlungsauftakt auch gleich mit dem Polizeiknüppel gedroht. Wenn man sich nicht einige, so erklärte er gleich zu Beginn, werde am nächsten Tag mit den Räumungsvorbereitungen begonnen. Mit seinen Vorschlägen war Lehmann-Grube weit hinter sein ursprüngliches Angebot von Anfang Juni zurückgefallen. Damals hatte er den Besetzern noch angeboten, „darüber zu reden, wo sie in der Übergangszeit wohnen“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen