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Polizei ermittelte gegen Bares

■ Versicherungsgesellschaften erteilten gegen Bezahlung Aufträge für „verdeckte Ermittlungen“ / Spiegel: Innenminister Hasselmann log im Landtag

Einen neuen „Skandal, der in der Geschichte der deutschen Polizei ohne Beispiel ist“, veröffentlicht der „Spiegel“ heute im Zusammenhang mit dem niedersächsischen Untersuchungsausschuß zum „Celler Bombenloch“. Laut Spiegel lassen Unterlagen der Staatsanwaltschaft vermuten, daß die niedersächsische Polizei verdeckte Ermittlungen in direktem Auftrag privater Versicherungsgesellschaften durchführte

und dafür bezahlt wurde.

Bei mehreren Versicherungen hatte die Staatsanwaltschaft im Juni Hausdurchsuchungen vor nehmen lassen. Unter den be schlagnahmten Akten finden sich Überweisungen an Polizeibehörden und Vermerke über die Zusammenarbeit mit dem Under-Cover-Agenten Werner Mauss, der auch für die Polizei tätig war.

Bislang war lediglich ein Fall bekannt geworden, bei dem sich

der niedersächsische Kriminaldirektor Karl-Heinz Müller von einer Versicherung 3.000 Mark „Aufwandsentschädigung für verdeckte Ermittlungen“ auf sein Privatkonto hatte überweisen lassen. Innenminister Hasselmann hatte dazu erklärt, es handele sich „um einen Einzelfall“. Nach den neuen Ergebnissen wirft der „Spiegel“ Hasselmann vor, die Unwahrheit gesagt zu haben.

dpa

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