: Wo flattert noch der Trauermantel?
■ Deutscher Bund für Vogelschutz, Stuhr: Zu MBB, Landschaftswacht & Artenschutz
Die Ortsgruppe des Deutschen Bundes für Vogelschutz (DBV) Stuhr und Umgebung ist eine von vier aktiven Gruppen im Kreis Niedersachsen. Bis vor dreieinhalb Jahren gehörte sie zur Kreisgruppe, organisierte aber aufgrund vieler Mitglieder eine Ortsgruppe. Von 90 Mitgliedern, 15 stammen aus dem Bremer Gebiet, wird nicht zwischen 'Aktiven‘ und 'Passiven‘ unterschieden. Treffen finden für Interessierte jeden ersten Mittwoch im Monat statt. Weiterhin werden jeden dritten Sonntagmorgen Exkursionen in die nähere Umgebung gestartet.
Der DBV ist einer von sieben großen Verbänden, die ein „Anhörungsrecht“ bei Gesetzesvorlagen nach dem Bundesnaturschutzgesetz (§ 29) besitzen. Der DBV hat sich vom „Maisenkasten-Verein“ (gegr. 1899) zum allgemeinen Naturschutz-Verband gemausert. Z.B. engagiert sich die DBV -Ortsgruppe Stuhr in Sachen Startbahnverlängerung. Der DBV -Stuhr stellt fest, daß das benachbarte MBB-Werk im niedersächsischen Lemwerder über einen Flugplatz verfügt, dessen Startbahnlänge völlig für den Transport des fraglichen Airbus-Flügels mittels Super-Guppy ausreicht. Die Gemeinde Lemwerder bietet ihre volle Unterstützung an, damit die Produktion des Airbus-Flügels übernommen werden kann. Nach Aussage aus dem MBB-Werk Lemwerder sind dort bis auf absehbare Zeit alle Hallen belegt. Allerdings könnte, so der DBV, ein Teil der dortigen Arbeit zur Hünefeldstr. abgegeben werden, um Platz zu schaffen für den Airbus-Flügel. Es würden demnach weder Arbeitsplätze vernichtet noch das Bremer Steueraufkommen verringert, wenn die beiden MBB-Werke ihre Produktionen austauschten. Die Kosten der innerbetrieblichen Umrüstung dagegen würden diejenigen einer Startbahnverlängerung erheblich unterschreiten.
In Sachen Landschaftswacht ist der DBV über die Phantasielosigkeit des Landkreises Diepholz, für Aufgaben der Landschaftswacht durchweg Forstbedienstete einzusetzen, enttäuscht. Der erste Vorsitzende Dr. Fedor Strahl nahm dies nun zum Anlaß, sich schriftlich an alle niedersächsischen Kreisbehörden zu richten. Dr. Strahl bittet die Kreise, seine vorgetragenen Bedenken zu prüfen und hofft, daß in Zukunft die Mitglieder des DBV in angemessener Zahl bei der Landschaftswacht wie auch beim Jagdbeirat berücksichtigt werden.
Artenschutz kann der DBV aber nur betreiben, wenn er weiß, wo sich Vögel, Schmetterlinge oder dergleichen aufhalten. Dazu schließt sich die Ortsgruppe Stuhr und Umgebung einem Aufruf der Bundesgeschäfsstelle des DBV an. Sie wiederholt die Bitte, ihr mitzuteilen, wo der Schmetterling „Trauermantel“ noch beobachtet werden konnte. Die Geschäftsstelle erhielt bisher schon fast 900 Meldungen und hofft auf noch mehr Resonanz, da die Suche fortgesetzt wird: „Viele Augen sehen mehr als wenige.“ Weitere Informationen über die Suchaktion und den Deutschen Bund für Vogelschutz (DBV) unter Tel. 0421-562311 / Fritz Hopfgarten.
Selbstdarstellungen von Projekten und Initiativen an: taz Bremen, Am Dobben 123, 2800 Bremen 1
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