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Anschlag auf britische Kaserne

Neun Soldaten leicht verletzt / IRA übernimmt Verantwortung für Sprengstoffattentat / Generalbundesanwaltschaft eingeschaltet / Erheblicher Sachschaden am Gebäude  ■  Von Anne Weber

Duisburg (taz) - In der Nacht zum Mittwoch wurde auf eine Kaserne der britischen Rheinarmee ein Sprengstoffanschlag verübt. Neun Soldaten, die von der Explosion im Schlaf überrascht wurden, erlitten leichte Verletzungen. Nach Auskunft des Pressesprechers der Kaserne ist für keinen der Betroffenen ein Krankenhausaufenthalt oder eingehende ärztliche Versorgung notwendig. Am Mittwoch mittag bekannte sich die Untergrundorganisation IRA in Dublin zu dem Anschlag. In einer Erklärung, die vom Irisch -Republikanischen Büro herausgegeben wurde, heißt es, die IRA hätte in Duisburg die „Streitkräfte der Krone“ angegriffen. Auch Generalbundesanwalt Rebmann, dessen Behörde sich in die Ermittlungen eingeschaltet hat, geht von einer Beteiligung der IRA aus.

Durch die Detonation entstanden in einem Kasernenflügel erhebliche Sachschäden. 18 Fenster und das angrenzende Mauerwerk des einstöckigen Gebäudes sind zerstört. Zum Teil riß die Explosion die Decke über dem Erdgeschoß in Stücke. Die Kaserne befindet sich in dem Duisburger Stadtteil Wanheim, in unmittelbarer Nähe einer Möbelfirma und einer Lackfabrik. Bei der Lackfabrik gingen Fensterscheiben zu Bruch. Ansonsten kam es zu keinen Schäden. Nach Auskunft der Duisburger Polizei wird derzeit nach einem goldmetallic -farbenen BMW mit niederländischem Kennzeichen gefahndet. Aus dem Pkw, der zur Tatzeit etwa einen Kilometer von der Kaserne entfernt parkte, waren Schüsse auf einen Duisburger Streifenwagen abgegeben worden, als ein Beamter zur Kontrolle vorfuhr. Nach den bisherigen Ermittlungen hatten die Täter einen die Kaserne zu der Straße hin abgrenzenden Drahtzauns durchschnitten. Nach Angaben der betroffenen Armee-Einheit handelte es sich wahrscheinlich nicht um eine Autobombe, da keine Fahrzeuge in der Nähe der Kaserne parken dürfen.

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