: Nonsens-betr.: "Echter Junxfilm", taz vom 14.7.88
betr.: „Echter Junxfilm“, taz vom 14.7.88
Der Artikel ist ein Beispiel für etwas, das mich an der taz schon seit einiger Zeit stört: eine gewisse, mit Verlaub sei's gesagt, Schlampigkeit.
Nicht nur, daß einem der Ausdruck „Jungsfilm“ („Jungsbuch“, „Jungsstoff“) nicht eben vertraut ist - nun ja gut, eine kreative Neuschöpfung wegen mir - er wird auch noch gleich in zwei Schreibweisen präsentiert. Absicht oder nicht, bei mir stiftet sowas nur Verwirrung. Dann der Name „McInerney“ oder „Mac Inerney“ - was denn jetzt? Was bitte ist eine „Schoose“. Warum nicht „Chose“, das ist doch wohl gemeint, oder? Unter „bolivianischem Maschierpulver“ kann ich mir auch nichts vorstellen. Nun gut, das mag an mir liegen.
(...) Für jemanden der, wie ich, weder den Film noch den diesem zugrundeliegenden Roman kennt (muß man ja nicht, oder?), ist dieser Artikel - und ich spreche extra nicht Renee Zucker direkt an, weil er mir als ein Beispiel für viele erscheint, als ein Stil, der - für mein Empfinden zu häufig - bei euch gepflegt wird - schlicht unlesbar und unverständlich, ein, sorry again, gedankenlos daher geredeter beziehungsweise dahingeschriebener Nonsens, dessen Informationswert gleich Null ist und dessen Sprache eine einzigartige Zumutung ist. Oberlehrerhaft? Nur weil's ein „Jungsfilm“ ist, sollte man das nicht so pingelig sehen? Tja, wenn das kein schlagendes Argument ist ...
Gisela Haehnel, Köln 41
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