Tarifstreit - Sendepause im NDR?

Hamburg (taz) - Nach ergebnislosen Tarifverhandlungen beim Norddeutschen Rundfunk richten sich der Sender und die Gewerkschaft RFFU auf Warnstreiks ein. Seit Februar wurde in neun Verhandlungsrunden über eine Tarifänderung gestritten. Während die Rundfunk-Fernseh-Film-Union eine Gehaltserhöhung von 3,2 Prozent in den nächsten zwei Jahren fordert, sollen die rund 3.500 Beschäftigten bei Hörfunk und Fernsehen nach dem Willen der NDR-Leitung lediglich 2,4 Prozent für 1988, 1,4 Prozent für 1989 und weitere 1,7 Prozent Erhöhung für 1990 bekommen. Volker Bräutigam, RFFU-Chef in Norddeutschland, kündigte gegenüber der taz an, daß ab heute mit Arbeitsniederlegungen zu rechnen sei. Vermutungen, wonach damit vor allem „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ gemeint sind, wollte Bräutigam weder bestätigen noch dementieren.

Der NDR bereitet sich auf Engpässe ein: Ersatztechnik und andere Sendemöglichkeiten sollen reserviert worden sein. „Wir werden abwarten, wo sich ein Loch findet“, so Bräutigam, „und dann schlagen wir zu“.

ak