Cutter legen Schere weg

Hamburg (taz) - Im Rahmen der aktuellen Tarifauseinandersetzung beim Norddeutschen Rundfunk sind gestern nachmittag etwa 50 CutterInnen in einen für drei Stunden befristeten Warnstreik getreten. Im Regionalfernsehen des NDR kam es daher zu Engpässen, die der Sender unter Zuhilfenahme privater Firmen wie „Studio Hamburg“ zu umgehen versuchte. Die Beteiligung an diesem ersten Warnstreik nach Scheitern der Tarifverhandlungen in der letzten Woche (die taz berichtete) lag nach Angaben von Volker Bräutigam, Vorsitzender des norddeutschen Verbandes der Rundfunk-Fernseh-Film-Union (RFFU) bei fast 100 Prozent. Die RFFU hatte angekündigt, ihre Warnstreiks an Punkten anzusetzen, die für den NDR „materiell spürbar“ seien. Nach dem erfolgreichen Auftakt ist mit weiteren Aktionen zu rechnen - sollte sich die Position des NDR zu den Tarifforderungen der RFFU nicht ändern. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent für die nächsten beiden Jahren. Zugestehen will der NDR den Beschäftigten jedoch 2,4 Prozent im ersten, 1,4 im zweiten und 1,7 Prozent im dritten Jahr. Auch über die Arbeitszeitverkürzung konnten sich die Tarifgegner nicht einigen.

ak