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Von den Lügnern, den besseren Göttern

■ Mit Anthony Burgess sprach Bernhard Robben über Joyce, Dickens, Sex und die beängstigende Kürze von Romanen

taz: Sehen Sie sich selbst als einen britischen Schriftsteller? Und welchen Ort nehmen Sie in der gegenwärtigen britischen Literatur ein?

Anthony Burgess: Das ist nicht einfach zu beantworten. Ich bin im Nordwesten Englands, in einer katholischen Gegend also, geboren. In unserer Familie gibt es einen starken irischen Zweig. Das war ganz unvermeidbar, denn um den Glauben lebendig zu halten, heirateten die Lancashire -Katholiken nach Irland. So wurde ich eine Art Kelte, reichlich irisches Blut, ein wenig schottisches. Schon als Junge waren mir deshalb die katholischen Zentren, Dublin oder Paris, näher als London.

Ich nehme an, daß ich, offiziell wenigstens, ein britischer Schriftsteller bin. Aber ich sehe mich keineswegs in der protestantischen Tradition stehen, die den englischen Roman hervorbrachte. Dieser Roman, der mit „The History of Tom Jones, a Foundling“ und „Pamela, or Virtue Rewarded“ begann, ist eine zuallererst protestantische Kunstform, die von protestantischer Moral handelt. Aber ich werde wohl sagen müssen, daß ich ein Brite bin. Wenn auch nur in dem engen Sinne, daß ich einen britischen Ausweis habe und die englische Sprache spreche.

Andererseits kann ich nicht behaupten, Europäer zu sein. Ich gehöre nicht zu Europa. Die Engländer bringen sich häufiger in diese Situation, daß sie sich ins Exil abschieben und als Verbindung zu ihrem Land nur noch die Sprache und natürlich die Literatur haben. Ich denke, ich bin eher ein Staatsbürger der Literatur als der eines Landes. In England fühle ich mich nicht zu Haus, eher so, als würde ich ein fremdes Land besuchen.

Sind Sie stolz auf den irischen Einfluß in Ihrer Familie?

Manchester, meine Geburtsstadt, ist eine ganz beachtliche irische Kolonie. Ich lebte in meiner Kindheit fast ausschließlich unter Menschen irischer Abstammung. Sie hatten ihr Handwerk, ihre kleinen Läden, aber der Weg in die gutbürgerlichen Positionen war ihnen versperrt. Bis in die Mitte des 19.Jahrhunderts war es englischen Katholiken nicht erlaubt, die Universitäten des Landes zu besuchen. Deshalb hat die Ausbildung und die Erziehung unter den irischen Katholiken Lancashires auch keine Tradition. Seit altersher gab es nur die kleinen Läden oder das Entertainment. Meine Mutter war Sängerin, mein Vater Pianist in einer Kneipe oder Tanzhalle. Das ist mein Milieu. Nicht gerade ein literarisches oder intellektuelles Milieu.

Ist James Joyce für Sie eine Landsmann?

Er ist mir sehr wichtig. Er schreibt über Dinge, wie ich sie kenne. Als ich zum ersten Mal „APortrait of the Artist as a Young Man“ las, ich war vielleicht 15 Jahre alt, hat es mich fürchterlich erschreckt. Zu der Zeit plagten mich religiöse Zweifel. Ich war mir nicht sicher, ob ich glaubte oder nicht. Als ich dann diesen Roman las und zu dieser fürchterlichen Predigt über die Hölle kam, wurde mir klar, daß die Protestanten diese Beschreibungen eher zum Lachen finden würden. Ich habe nicht gelacht. Ich erkannte, daß Joyce und ich zur gleichen Tradition katholischer Schuld gehören. Wahrscheinlich mußte es bei mir auch so enden wie bei ihm, im Exil. Ich fühle mich allerdings nicht so mit Joyce verwandt, daß es mir vergönnt wäre, von ihm beeinflußt zu sein. Ich glaube nicht, daß man von Joyce beeinflußt sein kann, vielleicht nur soweit, daß man Literatur ernst nimmt. Die Prosa der unzuverlässigen Erzähler

In Ihrem Roman „Der Fürst der Phantome“ wird Toomey, der Held des Buches, am Tag des 'Ulysses‘ vom Schriftsteller George Russel, der laut 'Ulysses‘ diesen Tag eigentlich in der Nationalbibliothek verbrachte, zur körperlichen, homoerotischen Liebe verführt.

Das war natürlich eine Lüge. Es hätte nie geschehen können. Das ganze Buch basiert auf Lügen. So was nennt man heute postmoderne Prosa, die Prosa der unzuverlässigen Erzähler. Aber eigentlich begann dies schon mit einem Roman von Ford Madox Ford, der wohl der größte englische Romancier dieses Jahrhunderts war, auch wenn er nicht besonders bekannt ist. In „Die allertraurigste Geschichte“, einem Roman, den er während des ersten Weltkrieges schrieb, kann man dem Erzähler überhaupt nicht mehr vertrauen. Der Leser ist so gezwungen, sich seine eigene Meinung zu bilden.

Aber als Erzähler fordern Sie doch, bevor Sie ihn an Ihrer Glaubwürdigkeit zweifeln lassen, das Vertrauen des Lesers?

Der Leser will dem Erzähler vertrauen, aber das kann er nicht. Für den Autor ist das natürlich auch eine Möglichkeit, auf Nummer sicher zu gehen. Jemand sagt: Sie haben da und da einen Fehler gemacht. Und ich antworte: Das ist nicht mein Fehler. Das ist der Fehler des Erzählers. Ein Kritiker in England hat sich die Mühe gemacht und alle Fehler und Ungenauigkeiten in „Der Fürst der Phantome“ aufgelistet. Ich mußte ihm antworten, daß diese Ungereimtheiten beabsichtigt waren. Sie sind im Buch, damit der Leser dem Erzähler mißtraut.

Aber warum überhaupt der Versuch, den Leser zu täuschen?

In diesem Buch hauptsächlich, weil der Höhepunkt des Romans eine Entdeckung bringt, die niemand gerne akzeptieren möchte: Papst JohannesXXIII. war ein Sendbote des Teufels. Solch eine Erkenntnis kann man den Leuten nicht aufzwingen. man muß ihnen die Wahl des Mißtrauens lassen. Sie können immer noch sagen, das Ganze sei eine verdammte Lüge. So leicht, so leicht wie Sex

Literatur und Religion haben für Sie viel Gemeinsames?

Im Umgang mit der Kunst versucht man mit einer Realität in Kontakt zu kommen, die jenseits der Erscheinungen liegt. In diesem Sinn ist schreiben wohl eine religiöse Handlung. Man sucht die Wahrheit. Ich meine „Religion“ allerdings nicht im christlichen Sinn. Der ganze Apparat von Kirche, Moral, Glauben ist nicht besonders wichtig.

Glauben Sie, daß der Gegensatz zur Religion die Gewalt ist?

Schwer zu sagen. Wahrscheinlich ist der Gegensatz eher die ausschließlich empirische Lebenshaltung, die den Tag so nimmt, wie er eben kommt.

Elias Canetti schrieb in seinem Buch „Masse und Macht“ vom Verlangen der Macht, sich im überleben, also durch Aneignung von Leben zu vermehren. Im quasi archaischen, kannibalistischen Sinn macht man sich die Leben, die Kräfte Anderer, verfügbar. Hat der Schriftsteller, der in gottähnlicher Manier Geschichten, Lebensläufe, Leben schafft, nicht Anteil an diesem Verlangen der Macht nach Herrschaft über Leben und Tod?

Es ist einer der Schrecken im Beruf des Schriftstellers, daß Identitäten sich so leicht schaffen lassen. Die Menschen, die wir schaffen, sind viel besser als die Menschen, die Gott schuf. Eine Figur wie Don Quichotte, Hamlet, Falstaff oder Faust wird nie geboren, und sie stirbt nie, sie lebt für immer. Sie ist viel wirklicher als wirkliche Menschen.

Liegt eine Ursache des katholischen Schuldgefühls darin, daß Sie bessere Arbeit leisten als Gott?

Man sollte sich nicht in göttliche Agelegenheiten mischen. Aber die Schöpfung einer wahren Persönlichkeit ist ein so einfacher Prozeß. So einfach wie Sexualverkehr. Un der will auch nicht unbedingt ein Kind. Das ist ja einer der großen Tricks der Natur, daß die sexuelle Lust ihren Zweck einzig in sich selbst zu tragen scheint. Lust aber hat, biologisch gesprochen, die Funktion, die menschliche Gattung zu erhalten. Die Gattung läßt sich so einfach erhalten. Niemand denkt dabei an Gott.

Schriftsteller haben sich immer gefürchtet. Sie wußten, daß sie in ihrem Metier, dem Erschaffen fiktionaler Charaktere, mehr als nur gottähnliche Funktionen ausüben. Joyce und James müssen sich gefürchtet haben. Schon persische Teppichknüpfer in Isfahan woben immer einen kleinen Fehler in ihre Teppiche, da nur Gott perfekte Dinge schaffen konnte.

Vergleicht man das Schreiben mit dem Sexualverkehr, drängt sich einem angesichts Ihrer zahlreichen Publikationen das Wort Don Juanismus auf.

Ein Mangel an Treue gegenüber der eigenen Kunst? Ja. Warum auch nicht? Das ist ganz in Ordnung. Man kümmert sich halt um die neue Schöpfung.

Aber Sie fühlen sich trotzdem verantwortlich für die Bücher, die Sie geschrieben haben?

Das stimmt. Nach vielen Jahren las ich gerade wieder Charles Dikkens. ich bin erstaunt über den kreativen Reichtum dieses Mannes. Er hat nicht nur Menschen, er hat ein ganzes Universum geschaffen. In seinen Romanen lebt alles. Wenn Dickens Ameisen, Spinnen oder Käfer beschreibt, glaubt man sofort, sie hielten Konferenzen oder täten sonstwelche menschlichen Dinge. Die ganze Welt um ihn wird menschlich. Er hat weit mehr als Gott geschaffen. Ich glaube, Dickens hat das gewußt. Er war ein von Schuld geplagter Mensch. Ich weiß nicht, ob dies die Schuld des Autors oder eine Art moralische Schuld ist... Dickens hat sich zweifellos umgebracht, als er diese Lesetour durch die Staaten unternahm, obwohl er sehr krank war. „Ich denke, wir sind alle schuldig...“

Sie sprachen vom Schreiben als Schöpfung - warum wandten Sie sich in „Rom im Regen“ der Autobiographie zu? Eine Neuschöpfung Ihres eigenen Lebens?

Es ist immer etwas beschämend, von der Genese eines Buches zu sprechen. Ich lebte zu der Zeit in Rom. Eines Tages kam eine junge Amerikanerin zu mir und sagte, sie hätte eine Reihe Bilder von Rom im Regen gemacht. Ob ich bereit wäre, einige Bildunterschriften für die Fotos zu schreiben? Ich stimmte zu, fand es dann aber leichter, einen Roman zu schreiben. Ich schrieb also einen Roman mit einer weiblichen Heldin, die italienische Fotografin ist.

Gleichzeitig trieb mich etwas, mich von einer Schuld am Tod meiner ersten Frau zu befreien. Diese biographische Unterströmung bewirkte eine Art Katharsis. Lese ich das Buch wieder, kommt allerdings auch die Schuld zurück. Man versucht, sich in der Fiktion von der Schuld zu befreien, aber es klappt nicht immer.

Der letzte Roman, den ich geschrieben habe, heißt „Der Klavierspieler“. Es ist die Geschichte eines jungen Mädchens, das in meiner Geburtsstadt, in Manchester, lebt und deren Vater als Pianist in den Kinos arbeitet. Als 1929 der Tonfilm kommt, wird ihr Vater gefeuert. Er spielt danach mit einem kleinen Orchester in einem Badeort und versucht schließlich, sein Geld mit einem Klavierspiel-Marathon zu machen. Er spielt nahezu ununterbrochen, nur zwei Stunden Schlaf in der Nacht. Die Leute strömen in den Saal, um zu sehen, wie lange er durchhält. Es hat früher ganz ähnliche Tanzmarathons gegeben. Im Roman spielt der Mann zehn Tage lang. Dann stirbt er an einem Herzinfarkt. Ich schrieb dieses Buch, weil ich eine bestimmte Schuld meinem Vater gegenüber loswerden wollte. Dabei habe ich dick aufgetragen. Schließlich starb mein Vater nicht an einem Herzinfarkt. Auch nicht, als er Klavier spielte. Ich fühlte mich schuldig, weil er, unter den Umständen, in den wir lebten, seine musikalischen Talente nie richtig ausleben konnte. Schuld ist ein Teil des menschlichen Erbes. Viele der jungen Menschen, die ich treffe, scheinen die Schuld nicht zu fühlen. Sie überlassen sie der älteren Generation.

Wir tragen alle Schuld am Krieg. Wir haben alle Schuld an der Ermordung der Juden. Alle, Deutsche oder Engländer oder Amerikaner. Der einzige Trost, den wir haben, ist der, daß es allen gleich geht. Vielleicht hat die Bibel oder die Kirche recht, wenn sie sagen, wir würden die Sünde erben. Die Erbsünde. Vielleicht ist dies einer der wenigen Gründe, weshalb ich die katholische Philosophie akzeptiere. Sie ist wahrscheinlich die einzig realistische. Die marxistische Philosophie hat eher unrecht, da sie diese Schuld nicht in Rechnung stellt. Ich denke, wir sind schuldig, weil wir diese schreckliche Fähigkeit zur Zerstörung besitzen. Vielleicht tun wir es nicht, vielleicht hätten wir keine Juden getötet, aber die Fähigkeit dazu liegt in uns.

Ist Schuld ein anderes Wort für Verantwortung?

Ja. Verantwortung für all das Schlechte in der Welt, ohne daß man daran viel ändern könnte. Könnten wir etwas daran ändern, fühlten wir uns weniger schuldig. Ich kann aber die Vergangenheit nicht ändern, ich kann die sechs Millionen Juden nicht wieder zum Leben erwecken.

Das Wissen um die Schuld aufzugeben, hieße dann, das Wissen über die Geschichte aufzugeben.

Wahrscheinlich ist das richtig. Vor einigen Jahren lief ich in Berlin an der Mauer entlang. Es war ein Tag, ähnlich wie der heutige, ein heißer Julitag, und ich war sehr müde. Ich kam zu einer Bierstube, der „Moby Dick“, und die hatte einen weißen Wal im Fenster. Ich saß draußen und wartete, daß mir die jungen Leute ein Bier servierten. Ich wartete eine halbe Stunde, und dann fragte ich, „warum wollt ihr mich nicht bedienen?“ Und sie antworteten: „Weil du zur Generation gehörst, die den Krieg begann.“ Das ist nicht ganz richtig. Es war die Generation vor meiner, die den Krieg begann. Ich kämpfte im Krieg. Trotzdem, ich akzeptiere den Grund. Aber ich bin nicht glücklich damit, wie sie einfach so die Verantwortung auf mich abwälzen. Dies „Es war der Fehler der Alten“ macht mir Sorgen. Sie wälzen die ganze Schuld auf uns, das ist kaum fair. Jugend versucht, die Zeit abzuschaffen; genauer, sie versucht, die Vergangenheit abzuschaffen.

Ich glaube nicht, daß dieser Wunsch, in einer ewigen Gegenwart zu leben, sehr menschlich ist. Man vermeidet so die menschliche Verantwortlichkeit. Wir müssen mit unserer Vergangenheit leben. Ob wir wollen oder nicht.

Wenn Sie Ihren Roman „Rom im Regen“ selbst zu kritisieren hätten, was würden Sie sagen?

Ich würde sagen, der Roman ist zu sensationell. Es gibt in ihm eine Szene, in der ein Mann in einem römischen Appartement von vier Mädchen vergewaltigt wird, und das ist literarisch nicht ganz sauber. Die Szene ist geschrieben, um im Leser eine Erregung zu wecken, die nichts mit Kunst zu tun hat. Mit anderen Worten, diese Szene hat etwas Pornographisches (A.B. schmunzelt). In ästhetischen Fragen hatte Joyce immer recht. Nicht weil er ein so großer Denker war, sondern weil er sich in diesen Fragen an Aristoteles und Thomas von Aquin orientierte. Er sagte, Kunst müsse den Mittelweg zwischen Pornographie und Didaktik beschreiten. Der Roman darf also die Fleischeslust nicht entzünden, und er darf nicht belehren wollen. Eisen, Knochen und Papier

Woran arbeiten Sie zur Zeit?

Ich arbeite an zwei unterschiedlichen Sachen. Ich schreibe den zweiten Band meiner Autobiographie. Meine Erfahrungen in Worte zu setzen, bedeutet, mein Leben in eine Art Roman zu verwandeln. Außerdem beende ich einen neuen Roman, von dem knapp 320 Seiten geschrieben sind. Weitere 50 Seiten werden ihn wohl abschließen. Aber ich bin mir, bevor ich nicht das Ende geschrieben habe, noch nicht ganz sicher, worum es in diesem Roman eigentlich geht. Die Handlung basiert auf einer ganz dummen Geschichte: König Artus hatte ein Schwert, das Excalibur genannt wurde. In meinem Roman - und das klingt verrückt, lächerlich - existierte in England, als König Artus, König der Kelten, von den Angelsachsen besiegt wurde, der Orden der Benediktiner. Von diesen Mönchen werden die Besitztümer des besiegten königlichen Hauses, eben auch das Schwert, zum Monte Cassino nach Italien gebracht. Während des Zweiten Weltkrieges brachten die Nazis das Schwert nach Deutschland, in den Osten Deutschlands. Von dort schafften es die Russen schließlich in ein Museum nach Leningrad. Mein Held muß nun dieses Schwert, ein Wahrzeichen des walisischen Nationalismus, an sich und zurück nach England bringen. Am Ende aber stellt sich heraus - die ganze Idee bricht zusammen -, daß die Geschichte eigentlich nur von Juden handelt. Es kämpfen keineswegs die Waliser für ihre Unabhängigkeit, sondern die Juden ums Überleben. Am Ende ist jeder ein Jude. Die Geschichte selbst dreht sich nur um ein Stück altes Eisen. Der Roman ist ein etwas spöttischer Blick auf die Geschichte, auf die Tradition. Aber worum es eigentlich geht, werden die Kritiker herausfinden müssen.

Wenn Sie aus dem Exil auf die Literatur der Britischen Inseln schauen, was sind da nach Ihrer Meinung die wichtigen Themen der jüngeren Schriftsteller?

Ich glaube nicht, daß die jüngere Generation, die in England schreibt, viel hat, worüber sie schreiben könnte. Ich verließ England 1968. Und einer der Gründe dafür war, daß die meisten Romanciers belanglose Ehebruchgeschichten oder über Liebesaffären in irgendeinem Landhaus oder in Hampstead schrieben. Das ist wirklich nicht genug. Wir brauchen einen neuen Don Quijote. Der Roman sollte eine große Form haben. Unglücklicherweise sind die meisten Romane auf lächerliche hundertvierzig Seiten geschrumpft. Das bereitet mir wirklich Sorgen.

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