piwik no script img

Wilde Wiese-betr.: Wiese vom 26.7.88

betr. Wiese vom 26.7.88

Die Kommentare der Setzerin bezüglich der Knast- und Solipakete sind eine Schweinerei, eine Frechheit und ein Schlag ins Gesicht für alle Leute, die im Knast hocken und eure Wiese als ein Medium zur Kommunikation benutzen. Die Anzeige darunter „Denkt an die Leute im Knast“ ist der reine Zynismus.

Was geht es die Setzerin an, wenn ein Gefangener lieber mit Füller als mit Kugelschreiber schreibt. Sie hat eine Wunschliste gekürzt, um sechs Zeilen lang ihren Rotz abzulassen, in denen sie u.a. den Vorwurf macht: „Das bleibt nicht mehr beim Trainingsanzug, sondern geht wie bei dir nun zu 'Stofftischdecken unbedingt kariert‘.“ Soll das nun etwa heißen, daß Gefangene keine Wünsche zu äußern haben und Grüße ausrichten schon gar nicht (...).

Aber vielleicht sollten wir uns gar nicht aufregen, da diese Einstellung zu Gefangenen im Prinzip zu eurem bürgerlich-liberalen Blättchen paßt.

U + E aus WI

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen