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BKA-Zeuge im Hammadi-Prozeß

Beamter des Bundeskriminalamtes stellt Zusammenhänge zu Sprengstoff-Anschlägen in Frankreich her Mitgefangener als Polizeispitzel / Gespräche von Zelle zu Zelle manchmal belauscht  ■  Aus Frankfurt Heide Platen

Im Prozeß gegen den Libanesen Hammadi stellte gestern mittag in Frankfurt ein Beamter des Bundeskriminalamtes (BKA) Zusammenhänge zu Sprengstoffanschlägen in Frankreich her. Im Notizbuch des wegen Mordes, Flugzeugentführung und Sprengstoffdelikten Angeklagten fanden sich vier Pariser Telefonnummern. Eine davon gehörte Fuad Ali S., der in Frankreich als Hizbollah-Führer gilt und im März '87 verhaftet wurde. Im Kofferraum von ihm benutzter Taxis fanden sich sieben Flaschen des Sprengstoffs, den Hammadi 1987 bei seiner Festnahme in Frankfurt bei sich hatte.

Der BKA-Beamte berichtete weiter, die französische Polizei vermute hinter der Anschlagserie, die vom Februar bis September 1986 in Paris begangen wurde, die Hizbollah. Bei den zehn Anschlägen u.a. auf Einkaufszentren, das Pariser Rathaus und ein Restaurant waren zehn Menschen getötet und 270 verletzt worden. Bekannt hatte sich dazu das PSPPA, das „Unterstützerkomittee der nahöstlichen politischen Gefangenen“. Hinter der Abkürzung PSPPA verberge sich, so der Beamte, die Hizbollah. Hammadi hatte zu der Tatsache, daß die Pariser Telefonnummern bei ihm gefunden wurden, erklärt, er habe sein Notizbuch einmal bei einem Bekannten liegenlassen. Der müsse diese Eintragungen gemacht haben.

Am Vormittag hatte ein Mitgefangener Hammadis ausgesagt, er habe sich vom Zellenfenster aus mit dem Angeklagten unterhalten. Hammadi habe ihn gebeten, seine Schwester in Beirut anzurufen. Dieser Zeuge aus Nigeria, der weder deutsch noch arabisch spricht, behauptete, die Unterhaltung „in Deutsch“ geführt zu haben. An den Wortlaut konnte er sich nicht mehr erinnern, sagte er. Der Mann machte vor Gericht einen verwirrten Eindruck. Er hatte später Briefe an die Polizei weitergegeben, die Hammadi für ihn an einem Faden in die unter seiner Zelle liegende des Nigerianers herabgelassen hatte. Er habe die Briefe auf Betreiben eines Mithäftlings weitergegeben, den die Verteidigung Hammadis verdächtigte, ein Polizeispitzel zu sein. Er gab weiter an, bei den Gesprächen von Zelle zu Zelle seien manchmal BKA -Beamte anwesend gewesen.

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