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Veteranenproblem in der UdSSR

■ Afghanistan-Heimkehrer demonstrieren und randalieren nun auch in Moskau

Berlin (taz) - Während am 2.August sich die Randale „zu Ehren“ und unter Beteiligung sowjetischer Fallschirmspringer noch auf Omsk und Leningrad beschränkte, meldete die Nachrichtenagentur TASS nun auch schwere Krawalle und Auseinandersetzungen mit der Polizei aus dem Moskauer Gorki -Park, wo sich mehrere tausend Veteranen trafen, darunter viele aus Afghanistan.

Die nach TASS-Angaben zum Teil sturzbetrunkenen Teilnehmer lieferten sich mit der Polizei Straßenschlachten, andere versuchten, sich zu einer Demonstration auf dem Roten Platz aufzumachen. Ein Teil der ehemaligen Soldaten riß sich offenbar demonstrativ die Orden von der Brust. Diese Handlungen und Rituale lassen auf eine tiefe Kluft zwischen den Veteranen und der Gesellschaft schließen. Beide Seiten bleiben offenbar von den hochtönenden Elogen auf die Helden des Vaterlandes unberührt. Es fehlt den Afghanistan -Veteranen das entscheidende Band, das den Heimkehrern des Zweiten Weltkrieges in der Sowjetunion so hohes Ansehen verschaffte: die Verteidigung der Heimat Seite an Seite mit der Zivilbevölkerung. Der Krieg in der Ferne ist hingegen zu lange aus dem Gesichtskreis der sowjetischen Gesellschaft verdrängt geblieben, als daß heute seine psychisch und körperlich versehrten Protagonisten bewußt akzeptieren könnte. Eine nüchterne Bestandsaufnahme wäre die Voraussetzung zu wirksamer sozialer Hilfe. Ebenso wie im Anschluß an den Vietnam-Krieg in den USA, ist dies in der Sowjetunion bisher ausgeblieben.

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