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Gefährliche Blicke

■ Proteste wegen der Polizeiaktion gegen den Bus der antiimperialistischen Stadtrundfahrt

Die Polizeiaktion gegen die antiimperialistische Stadtrundfahrt am Sonntag hat zahlreiche Proteste zur Folge. Berlin trage den Titel „Bullenhauptstadt Europa“ zurecht, erklärte gestern der Asta der Freien Universität. Die Studenten verurteilen die Strategie der Polizei, schon im Vorfeld des IWF-Kongresses jede kritsche Öffentlichkeit mundtot zu machen. Und weiter fragt der Asta:“ Müssen wir damit rechnen, daß demnächt die Wasserschutzpolizei die Schiffe der Geschichtswerkstätten vor dem Frauenhoferzentrum in Moabit kapert?“

Die TeilnehmerInnen der antiimperialistischen Stadtrundfahrt wandten sich jedenfalls an die Öffentlichkeit. Sie sind „empört“ darüber, daß sie sich während der Stadtrundfahrt gestoppt und in Polizeigewahrsam sahen. Sie wünschen sich weiter eine rege Beteiligung bei der Stadtrundfahrt.

Auch der Polizeiführung müßte inzwischen bekannt sein, daß Blicke noch keine Anschläge verüben, meint die AL, außerdem reisten Straftäter gewöhnlich nicht mit dem Bus zu anschlagsrelevanten Objekten. Die AL wirft Innensenator Kewenig vor, die Gewalt bereits im Vorfeld des IWF herbeizureden und kündigte an, den Fall vor den Innenausschuß zu bringen. Ab sofort wollen AL-Mitglieder an der Stadtrundfahrt teilnehmen.

Wie gestern berichtet war die Rundfahrt am Salzufer in Tiergarten vor der Niederlassung von Daimler-Benz von zwei Wannen gestoppt worden. Die Polizei berief sich auf ASOG Kontrolle an gefährdeten Objekten. Alle TeilnehmerInnen mußten aussteigen. 19 wurden zur Identitätsfeststellung auf die Wache gebracht und zwei Stunden festgehalten.

Die nächste Rundfahrt findet am Sonntag, den 14.8., statt. Vorverkauf der Karten im Buchladen Schwarze Risse in der Gneisenaustraße 2 in Kreuzberg.

bf

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