: Agrikulturimperialismus
Berlin (taz) - Die Bundesrepublik exportiert weltweit das meiste Zuchtvieh, davon rund 18Prozent nach Afrika. Die besonders beliebten schwarzbunten Kühe weiden seit 1986 auch in Uganda, Tansania und Indien.
Der Einkauf der milchreichen Rasse wird den Ugandern durch günstige Konditionen schmackhafter gemacht. Statt „cash for cows“ heißt es „coffee for cows“. Die Exportfirma nimmt Kaffee zu Weltmarktpreisen in Zahlung, der mit dem selben Flugzeug dann zurückfliegt, mit dem die Schwarzbunten in Zentralafrika ankommen, wodurch sich die Transportkosten verringern.
Der „Mercedes unter den Rindern“ passe sich gut an die klimatischen Bedingungen in der Dritten Welt an, so Dr. Grothe vom Verband der Schwarzbuntzüchter. Nur Krankheiten, unzureichendes Management und schlecht ausgebildetes Personal könnten zu Problemen führen. Bleibt zu hoffen, daß die Wartungsprobleme bei der deutschen Milchmaschine genauso leicht gelöst werden wie bei heimischen Kühen.
dita
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