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PLO berät über Exilregierung

■ Palästinensische Befreiungsorganisation will „nationale Rechte der Palästinenser“ ausrufen

Tunis/Damaskus/Jerusalem (afp) - Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) untersucht derzeit alle Möglichkeiten, um „die nationalen Rechte der Palästinenser auszurufen“, sagte Abu Ijad (Salah Chalaf), einer der engsten Mitarbeiter von PLO-Chef Jassir Arafat am Dienstag in Tunis. Nach Ansicht von Abu Ijad hat die Loslösung Jordaniens vom Westjordanland der PLO als Vertreterin des palästinensischen Volkes „einen starken Impuls“ gegeben. Jetzt erwäge die PLO mögliche Konsequenzen wie die Bildung einer Exilregierung, die Ausrufung eines palästinensischen Staates oder ein internationales oder europäisches Mandat über die israelisch besetzten Gebiete. Eine palästinensische Delegation werde in Kürze nach Amman reisen und mit König Hussein administrative Fragen oder die Frage der Pässe erörtern.

Abu Ijad dementierte Berichte, nach denen der Beauftragte des US-Außenministeriums für den Nahen Osten, Richard Murphy, in Kairo mit Palästinensern zusammentreffen wird, die Mitglieder der PLO sind oder ihr nahestehen. Murphy selbst habe ein solches Treffen abgelehnt.

Ein jugendlicher Palästinenser wurde am Dienstag bei Demonstrationen in Kalkilia (im Norden des besetzten Westjordanlandes) von Schüssen israelischer Soldaten tödlich getroffen. Damit erhöht sich die Zahl der seit dem 8.12. letzten Jahres bei den Aufständen getöteten Araber auf 227. Bei Zusammenstößen mit Soldaten seien im Verlauf eines Generalstreiks am Dienstag vormittag in verschiedenen Orten der Westbank sieben weitere Palästinenser verletzt worden, berichteten palästinensische Quellen.

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