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Protest gegen Öl im Watt Leuchtturm symbolisch besetzt

Neuwerk (dpa) - Aus Protest gegen Ölbohrungen im Wattenmeer haben gestern Naturschützer den Leuchtturm auf der Insel Neuwerk in der Elbmündung symbolisch besetzt. Rund 20 Mitglieder des Naturschutzverbandes „Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur“ befestigten am Turm in 40 Meter Höhe ein riesiges Transparent mit der Aufschrift: „Preussag raus aus dem Wattenmeer“.

Sie protestierten damit gegen Pläne der Preussag AG, im Hamburger Wattenmeer-Bereich Probebohrungen nach Öl durchzuführen. Der Konzern hat dieses Vorhaben zwar wegen der öffentlichen Diskussion und aufgrund des Seehundsterbens ausgesetzt, aber auf seine Schürfrechte nicht verzichtet. Bei Aufgabe dieser Pläne kämen auf die Hansestadt Hamburg möglicherweise Entschädigungszahlungen von rund 20 Millionen Mark zu.

Der Geschäftsführer des Vereins Jordsand, Uwe Schneider, nannte dies „eine Umkehrung des Verursacher-Prinzips“. Es könne nicht angehen, daß „die Allgemeinheit mit horrenden Summen für den Erhalt dieses auf der Erde einmaligen Lebensraumes zur Kasse gebeten wird“. Die Naturschützer appellierten an die Preussag, an das Bergamt Clausthal -Zellerfeld und an die Regierungen Niedersachsens und Hamburgs, jede kommerzielle Nutzung des Wattenmeeres zu unterlassen. Auch Bundesumweltminister Klaus Töpfer solle sich für die Erhaltung dieses Natur- und Erholungsraumes einsetzen, forderten die Naturschützer auf's Neue.

Viele Urlauber auf der Insel Neuwerk unterstützten nachhaltig die Protest-Aktion. Der Hamburger SPD -Bürgerschaftsabgeordnete Manfred Fraider erklärte bürgernah: „Diese Aktion unterstützt uns Politiker.“ Der Insel-Obmann Werner Griebel fand den Protest dagegen „überhaupt nicht gut“. Zwar sei auch er gegen jede Ölbohrung im Watt, aber man könne doch den ehrwürdigen Turm nicht mit einem Transparent behängen. Der Neuwerker Leuchtturm stammt aus dem Jahr 1310, ist Hamburgs ältestes Gebäude und der älteste intakte Leuchtturm der Welt.

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