Regenfälle im Sudan halten an Zwei Millionen Menschen obdachlos

Khartum (ap) - Die von sintflutartigen Regenfällen hervorgerufene Überschwemmungskatastrophe in Teilen Sudans wird möglicherweise wochenlang anhalten und sich noch verschlimmern. Das Hilfsbüro der Vereinten Nationen in der Hauptstadt Khartum gab am Sonntag an, für den Rest des Augusts und bis in den September hinein seien weitere Niederschläge vorhergesagt worden. Nach neuen Angaben des als Leiter des Koordinationsausschusses fungierenden Finanzministers Omar Nur el Dajem sind bisher 58 Menschen ums Leben gekommen. Die ägyptische Zeitung 'Al Dschumhurija‘ berichtete jedoch, die Zahl der Todesopfer habe 400 erreicht. Die Zahl der Obdachlosen wird auf bis zu zwei Millionen geschätzt.

Nach neuem heftigen Regen von Freitag nacht bis Samstag vormittag hat sich die Gefahr erhöht, daß der Nil seine Dämme durchbricht und weitere Gebiete unter Wasser setzt.

Zu den am schwersten betroffenen Teilen der Bevölkerung gehört rund eine Million Menschen, die vor dem Bürgerkrieg im Süden des Landes in den Raum Khartum geflüchtet sind. Einwohner des Flüchtlingslagers Marsuk beschwerten sich bei Journalisten, daß die Hilfe nach politischen Gesichtspunkten auf bestimmte Familien beschränkt werde.