: John Wayne
(Die Cowboys, SAT 1, 21.10 Uhr) Vor dem jährlichen Viehtreiben zum Markt in Belle Fourche muß Will Andersen (John Wayne) feststellen, daß ihm alle Leute fortgelaufen sind, um sich einem lokalen Goldrausch anzuschließen. Einige Jungen aus einer nahen Schule führen ihm vor, wie toll sie auf den Pferden sind, und der verzweifelte Andersen engagiert und trainiert elf von ihnen für den Treck. Eine Bande zweifelhafter Kerle, die ihm ihre Dienste anbietet, schickt er weg. Der Treck zieht los. Andersen treibt die Jungen erbarmungslos an, sie beginnen, ihn zu hassen, was er als Zeichen ihres wachsenden Selbstbewußtseins wertet. Die Strolche, die Andersen zurückgewiesen hat, folgen dem Treck und überfallen ihn eines Nachts. Ihr Anführer erschießt Andersen aus dem Hinterhalt, und die Banditen stehlen die Herde. Die Jungen sind entschlossen, sich das Vieh zurückzuholen. Sie liefern den Banditen eine Schlacht, besiegen sie, bringen die Herde nach Belle Fourche und kehren mit einem Grabstein zu Andersens Grab zurück.
Mark Rydells Western von 1971 bekräftigt viele Vorbehalte gegen Wayne, hat aber auch viele seiner Feinde mit ihm versöhnt. Joe Hembus nannte The Cowboys „ein rührendes Bekenntnis zur eigenen Legende, Vergänglichkeit und Unsterblichkeit“. Jack Nachbar schrieb in Focus on The Western: „Wie ein Christus der Grenze hat John Wayne die Frohe Botschaft verkündet und ist gen Himmel gefahren, elf junge Apostel zurücklassend, auf daß sie das Evangelium weitertragen. Der unvergeßlichste Augenblick des Films ist aber vielleicht die Stelle, als John Wayne seiner Film -Ehefrau sagt, er sei nun sechzig Jahre alt. Das ist ein schockierendes Bekenntnis: Er wird alt. Wenn dieser größte aller Western-Helden altern und sterben kann, bleibt allen andern auch nichts übrig.“
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