piwik no script img

Versteinertes Unrecht

■ Strafverteidiger forderten Schließung des HS-Traktes

Die sofortige Schließung des Moabiter Hochsicherheitstraktes hat gestern auch die Vereinigung der Berliner Strafverteidiger gefordert. Der Trakt steht, wie berichtet, seit nunmehr einer Woche leer, weil er nach der Sommerpause renoviert werden soll.

Die Strafverteidiger-Vereinigung verweist in ihrer Pressererklärung darauf, daß schon die Einrichtung des Traktes im Januar 1980 „weder tatsächlich noch rechtlich gerechtfertigt“ war: Die Verlegung der Gefangenen in einen besonders isolierten Bereich mit erheblichen Überwachungs und Registriermöglichkeiten greife ohne gesetzliche Grundlage in den Kernbereich der grundgesetzlich geschützten Menschenrechte. Der Trakt lasse sich nicht mit den Resozialisierungszielen der Strafhaft in Einklang bringen und bilde darüber hinaus eine Gesundheitsgefahr.

„Die vergangenen Jahre“, so der Vorsitzende der Strafverteidiger-Vereinigung, Ehrig, „haben unsere damalige Warnung bestätigt, daß das versteinerte Unrecht im Hochsicherheitstrakt nicht Terroristen verhindert, sondern ehe weiter produziert“.

Die Chance des Leerstands solle zu einer Schließung genutzt werden - „auch um ein Zeichen der Umkehr aus der Sackgasse verfehlter Sonderbehandlung terroristischer Straftäter zu setzen“.

plu

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen