WIR RATEN AB

■ Heute: Kunstankäufe

Wie arm dran reiche Kunstinvestitoren sind, belegt eine Studie von FU-Wirtschaftswissenschaftlern, nach der wir alle unsere jungen Unternehmer vor dem Ankauf von alten Bildern nur warnen können und schärfstens zu Staatsanleihen (mit 300jähriger Laufzeit) oder Wertpapieren ohne Farbanstrich raten müssen, die einen Realzins von drei Prozent erbringen, statt anderthalb Prozent bei Buntpapier.

Da sind zum Beispiel die Kunstfolgekosten: „Zur Werterhaltung von Gemälden müssen zum Beispiel hin und wieder fachkundige Reinigungen vorgenommen werden; möglicherweise ist auch der Einbau einer Klimaanlage nötig. Darüber hinaus müssen die Bilder gegen mögliche Zerstörungen und Diebstahl versichert werden.“ Zwar gibt es eine Reihe von Malern, deren Bilder jährlich Renditen um die zehn Prozent erreichen, die nach Abzug der Inflationsraten „weit höher liegen als die Erträge bei den allermeisten Geldanlagen. Überdies sind Investitionen in Gemälde finanziell riskanter als jene in herkömmliche Wertpapiere“.

Der Wirtschaftswissenschaftler warnt daher: „Selbst Kunstexperten sind trotz ihres überlegenen Wissens in der Regel nicht in der Lage, auf diesem Markt erfolgreich zu operieren.“ Und beruhigt sogleich: „Ist es nicht tröstlich zu wissen, daß Kunstwerke zu einem Bereich gehören, wo keine hohen finanziellen Erträge winken, sondern das persönliche ästhetische Empfinden den Ausschlag gibt?“

taz