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Lambsdorff klaut Schmalz-Jacobsen

■ Die Senatorin für Jugend und Familie soll FDP-Generalsekretärin werden - wenn Lambsdorff Parteichef wird / Noch keine offizielle Stellungnahme dazu

Senatorin Cornelia Schmalz-Jacobsen strebt nach höherem. Wie jetzt bekannt wurde, hat ihr Otto Graf Lambsdorff für den Fall seiner Wahl zum Parteichef der Freien Demokraten angeboten, das Amt der Generalsekretärin zu übernehmen. Eine offizielle Stellungnahme will die Senatorin für Jugend und Familie vorerst nicht abgeben. Sie wartet, bis Lambsdorff sich dazu geäußert hat. Für Mittwoch hat Lambsdorff eine Pressekonferenz angekündigt. Bekannt wurde seine angebliche Entscheidung für Schmalz Jacobsen durch Vorabberichte der 'Morgenpost‘ und der 'Live Hörfunk- und Fernsehagentur‘.

Lambsdorff sucht sein angeschlagenes Image mit couragierten Frauen zu kaschieren. Irmgard Adam-Schwätzer, gegen die er beim Parteitag am 7.Oktober um das Amt des Parteivorsitzenden kandidiert, hat er für den Fall seiner Wahl den Posten der Stellvertreterin angeboten.

Cornelia Schmalz-Jacobsen ist seit 1985 Chefin des damals neu geschaffenen Senatorenpostens für Jugend und Familie. Die FDP hatte damals ein zusätzliches Senatorenamt beansprucht. Abgezwackt wurde bei Schulsenatorin Laurien (Jugend) und Gesundheits- und Sozialsenator Fink (Familie).

Die Senatorin will ihre Partei im bevorstehenden Wahlkampf allerdings nicht im Stich lassen. Sollte sie im Oktober zur Generalsekretärin ernannt werden, würde sie, so hieß es dem Vernehmen nach, ihr Amt erst nach den Wahlen zum Abgeordnetenhaus im Januar 1989 antreten. Cornelia Schmalz -Jacobsen wäre nach Irmgard Adam-Schwätzer die zweite Frau im Amt des Generalsekretärs.

bf

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