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Pfarrer Schmidt attackiert Aquino

Bonn (taz) - Der Pastor und Entwicklungshelfer Klaus Schmidt appellierte gestern in Bonn an die Öffentlichkeit, sich für seinen noch auf den Philippinen befindlichen Dolmetscher Antonio Bosch einzusetzen. Während Schmidt und der schwedische Journalist Stellan Hermansson, die gemeinsam mit Bosch wegen angeblicher Guerillaunterstützung verhaftet worden waren, ausreisen durften, steht der Filipino Bosch weiter unter Hausarrest und ist nach Einschätzung Schmidts möglicherweise „an Leib und Leben bedroht“. Gegen die drei Anfang Juni gemeinsam verhafteten Männer wurden zwar die Hauptanklagepunkte fallengelassen, doch liegt eine neue Anklage mit dem Vorwurf der „Subversion“ in den Schubladen der Militärs. Vertreter der Evangelischen Kirche und der Arbeitsgemeinschaft „Dienste in Übersee“ unterstützten gestern den Appell Schmidts. Das Auswärtige Amt rät dagegen zum Leisetreten. Man wolle sich zwar informell weiter für Bosch einsetzen, sagte ein Sprecher. Das Militär öffentlich anzuklagen würde aber eher negative Folgen haben. Die Ausreisemöglichkeit für Schmidt und Hermansson sei ein „Kompromiß“ gewesen, bei dem das Militär nicht öffentlich brüskiert worden sei. Diesen realen Verhältnissen müsse Rechnung getragen werden. Nach Pfarrer Schmidt steht der Fall Bosch „stellvertretend für tausend andere“. Den Gefangenen gehe es unter der Aquino-Regierung teilweise schlechter als zu Marcos Zeiten.

cw

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