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Z A H N P A S T A G E G E N B A N K E R

taz: Du bist Angestellte in einem großem Hotel, das auch Banker und andere IWF-Gäste beherbergen wird.

X: Ja, wir sind voll ausgebucht.

Im „Crest-Hotel“ gab's jetzt einen „Altölanschlag“ und einen Aufruf an die Beschäftigten, den Bankern „ungemachte Betten und stressige Nächte voller Alpträume“ zu bereiten...

...Ja, hab ich gehört. Da gibt es auch eine ganze Menge Möglichkeiten.

Zum Beispiel?

Na, stell Dir mal vor, so ein Bankfuzzi hat morgens anstelle seiner gepflegten Halbschuhe ein paar Pumps vor der Tür. Oder er geht morgens aufs Klo, und muß feststellen, daß er sich voll in Zahnpasta gesetzt hat.

Schlaflose Nächte sind das ja nicht gerade...

Ich bin ja noch gar nicht fertig. Wenn nachts im Zimmer des Bankers alle halbe Stunde das Telefon bimmelt, möchte ich mal sehen, wie der morgens aussieht. Es geht darum, die zu irritieren, Verwirrung zu stiften im Getriebe.

Bist Du die einzige, die so was plant in Eurem Hotel?

Bei uns bin ich die einzige. Aber ich weiß, daß viele Kolleginnen genervt sind, wegen der ganzen Sicherheitsmaßnahmen.

Hast Du keinen Schiß, daß Du gefeuert wirst, wenn die merken, daß Du da sabotierst?

Checken und cool bleiben. Wenn die morgens ihr Frühstück serviert bekommen, dann könnte der Kaffee kalt sein, das Brötchen angebissen, die Eier hart. Oder wenn die telefonieren wollen, das Gespräch falsch schalten. Meistens fragen die Gäste auch, wo man denn abends so hingehen kann. Dann empfiehlt man eben einschlägige Kneipen in SO 36...

Hältst Du die für so blöd, daß die freiwillig in den Kiez fahren?

Die kennen sich hier doch gar nicht aus. Und dann gibt's ja auch noch viele Genossinnen und Genossen, die Taxi fahren.

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