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Bonn will sauber mästen

■ Bundesgesundheitsministerin nennt Konsequenzen aus Hormonskandal / Forderung nach EG-Regelung

Bonn (ap) - Die Bundesregierung wird nach Angaben von Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth nach dem Hormonskandal alles unternehmen, um „kriminelle Machenschaften“ bei der Kälbermast zu unterbinden. In dieser Absicht werde sie auf einheitliche EG-Regelungen und eine Verbesserung der Gesetzgebung bestehen, versicherte die Ministerin am Mittwoch auf einer Sondersitzung der Bundestagsausschüsse für Gesundheit und Landwirtschaft in Bonn.

Als Konsequenzen aus dem Hormonskandal fordere die Regierung:

1. Harmonisierung der EG-Regelung für Tierarzneimittel,

2. EG-einheitliche Untersuchungs- und Überwachungsvorschriften,

3. Prüfung des Strafrahmens im Lebensmittel- und Fleischhygienerecht,

4. Mehr Probenahmen in Kälbermastbetrieben,

5. Anzeige der Kälberschlachtung durch Spezialmastbetriebe,

6. Intensivere Untersuchungen im Schlachthof,

7. Gezielte Untersuchung auf das Wachstumsmittel Clenbuterol,

8. Strengste Überwachung der Tierarzneimittel -Vertriebswege.

Damit Verstöße gegen Gesetze und Bestimmungen rascher erkannt werden, müsse das Unterrichtungsverfahren innerhalb der Bundesrepublik und zwischen den EG-Staaten verbessert werden.

Im Dialog um besseren Verbraucherschutz haben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums die Niederlande „wirkungsvollere Kontrollen für Fleischexporte“ zugesagt.

Dieser Mitteilung widersprach das niederländische Landwirtschaftsministerium mit dem Hinweis, daß dies nicht nötig sei, weil die Kontrollen „zu den strengsten in der EG“ gehörten. Ein Sprecher des Kreises Borken sagte, von den 14.000 Kälbern des Mästers Felix Hying seien inzwischen 3.500 wieder zum Mästen freigegeben worden. Sie würden aber bei der Schlachtung erneut untersucht werden. Bei insgesamt 6.500 Kälbern sei eine Tötung angeordnet worden.

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