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Schnittiger Kleingarten

■ Der Streit zwischen Gartenbau und akurater Rasenpflege führte zu Kündigungen von Parzelllen / Gartenbauamt: Auseinandersetzung gütlich regeln

Verschiedenen Kleingärtnern flatterten in der letzten Zeit Kündigungsschreiben für ihre Parzellen ins Haus. Begründung: „Erhebliche Bewirtschaftungsmängel“. Konkret moniert wurde, daß die Hecken nicht ordentlich gestutzt und der Garten nicht richtig gepflegt sei.

So soll beispielsweise die Pächterin Erika Geiseler zum 30.November ihren Kleingarten in der Neuköllner Kolonie „Zur Windmühle“ räumen, da sie nicht, wie vom Bezirksverband Süd gefordert, bis zum 1.August die angemahnten Mängel abgestellt habe.

Erika Geiseler betont in ihrem schriftlichen Einspruch, ihr Garten sei keineswegs verwahrlost, sie treibe naturnahen Gartenbau und werde das auch weiterhin tun.

Der Vorsitzende des West-Berliner Landesverbandes der Kleingärtner, Jürgen Hurt, gewinnt dem Streit um naturnahes oder konventionelles Gärtnern positive Seiten ab. „Die Auseinandersetzungen werden und müssen weiterhin stattfinden“, erklärt er. „Nur so können sich allmählich andere, ökologiegerechtere Bewirtschaftungsformen durchsetzen.“

Nach seiner Beobachtung habe sich bereits einiges in den Kleingärten getan. Englische Rasenflächen, gepflegte Rosenstöcke und Ziersträucher prägten keineswegs durchgängig das Bild in den Kolonien. „Mittlerweile wird auch seltener zur „chemischen Keule“, zu Unkraut- und Ungeziefervernichtungsmitteln gegriffen, ergänzt der Verbandsvorsitzende. So sei in den letzten Jahren etwa die Obsternte in den Gärten rückläufig bei gleichbleibendem Obstbaumbestand. „Hier zeigt sich, daß weniger Pestizide verspritzt werden“, meint Hurt.

Das inzwischen eingeschaltete Neuköllner Gartenbauamt will sich num um einen Gesprächstermin zwischen den Konfliktparteien und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz bemühen. Man sollte die Auseinandersetzung möglichst gütlich regeln, betonte Gartenbauamtsmitarbeiter Krause.

Gudrun Giese

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