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„So sorry“

■ US-Armee: Panzer sollen „unbeabsichtigt“ ins Naturschutzgebiet im Grunewald gefahren sein

Zu den Manöverübungen der US-Armee im Grunewald hat selbige jetzt eine Erklärung abgegeben. In einem Fernschreiben an die taz hieß es, US-Kettenfahrzeuge seien „unbeabsichtigt“ auf das Gebiet im Jagen 90 und an der Lieper Bucht gefahren, weil dort angeblich keine Verbotsschilder gestanden hätten. Wie berichtet, waren vergangene Woche US-Schützerpanzer in unmittelbarer Nähe des Trinkwasserbrunnens der Wasserbetriebe beobachtet worden. Dieser Vorfall sei nun von amerikanischen und deutschen Forstdienstellen untersucht worden, hieß es in der Erklärung. Zusammen mit deutschen Beamten solle jetzt sichergestellt werden, daß Umweltschutzgebiete „beachtet“ und eine „Beschädigung des Wassersystems“ verhindert werde. US-Schützenpanzer wurden ebenfalls auf den Dahlemer Feldern gesichtet, die wegen ihres Trockenrasens als ökologisch wertvolle Freifläche gelten. Augenzeugen hatten berichtet, daß Hinweistafeln mit der englischen (!) Aufschrift „Keine Kettenfahrzeuge“ mißachtet worden seien. Nach einer Untersuchung zusammen mit den einschlägigen deutschen und britischen Dienststellen seien jetzt Maßnahmen eingeleitet worden, um eine „Wiederholung zu verhindern“.

Über den Manövereinsatz hat sich jetzt auch die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz (BLN) beim Regierenden und der alliierten Beschwerdestelle beschwert und dazu aufgefordert, derartige Vorfälle künftig zu vermeiden. Bei dem Manöver sei auch eine 200- bis 300jährige Alteiche von Angehörigen der US-Streitkräfte abgebrannt worden. Dies sei um so bedauerlicher, als im Grunewald nur noch wenige solcher Eichen existierten, die zudem vielen Tierarten Lebensraum böten.

taz

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