: Knastbrief-Seite zur Verschuldung
Liebe gefangene Menschen,
ermutigt durch den Erfolg der letzten Themenseite zur „Zwangsarbeit im Knast“ wollen wir zügig die nächste thematische Schwerpunktseite angehen. Aus vielen Briefen von Gefangenen wissen wir, daß Schulden oft die unmittelbare Ursache und nicht weniger die Folge von Eingesperrt-sein sind. Die Knastzeit ändert nichts an diesem Zustand, im Gegenteil, wenn die Gefangenen - „resozialisiert“ - in die Freiheit entlassen werden, ist der Schuldenberg meist noch um einiges angewachsen, weil während der Knastzeit keine Chance besteht, ihn abzutragen. Die Chancen, nach der Haft neu anzufangen, schrumpfen damit auf Null. Nicht weniger hoffnungslos ist die Situation für die Familien/Ehefrauen von Gefangenen, die nach der Inhaftierung ihrer Männer mit Riesenschulden und geschmälertem Familieneinkommen dasitzen und Pfändungen, Räumungsklagen und gerichtlichen Zahlungsaufforderungen ausgesetzt sind.
Schreibt uns, macht die Mechanismen, die euch immer und immer wieder in den Knast bringen, öffentlich.
Jan Harms, taz-Knast-Abos, Wattstraße 11-13, 1/65
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