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Ameruss

■ In der Sowjetunion macht man sich Sorgen um die Amerikanisierung des Russischen

Einer der russischen Neologismen heißt „Biznessuyet“. Eine Verballhornung des amerikanischen Business. „Buzinessmeni“ und „Sponsori“ sind keine Unbekannten mehr im gelobten Land des Weltkommunismus. „Finanzirovat“ heißt so viel wie financial und kommt auch direkt daher. Höchstes Ziel des russischen „Menedzher“ (Manager) ist ein „dzoint venchur“ (joint venture) mit „partnyori“ (Partner), die die „tekhnologiya“ - vor allem „kompueryi“ - und dieses mysteriöse „nokhow“ vermitteln. Nicht zu vergessen die Verbreitung des „breikdensing“.

Jetzt ist in der konservativen 'Nash Sovremennik‘ ein Artikel über „die nicht zu unterschätzende Gefahr“ erschienen. Der Autor Leo Bobrov wendet sich gegen die „amerikanische Welle“, die die russische Identität bedrohe. Er fragt, ob nicht der Augenblick gekommen sei, eine Gesellschaft zu gründen, die auf die Reinhaltung des Russischen achte, wie es ja vergleichbare Einrichtungen in Frankreich tun.

(Billy Keller in 'Corriere

della Sera‘ vom 31.8.88)

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