Manöver auf Wangerooge

■ Bürgermeisterin protestiert / Kettenfahrzeuge sollen auf der autofreien Insel üben Suche nach Tornado-Besatzung bisher erfolglos

Am heutigen Montag will die Bundeswehr auf der Nordsee-Insel Wangerooge ein Manöver veranstalten. Das „Nordseeheilbad“ würde von der Bundeswehr „heimgesucht“, schreibt dazu die Bürgermeisterin Dressel empört. Am 28.Juli sei man von der geplanten Truppenübung in Kenntnis gesetzt worden. Die Übung soll nach den Plänen der Bundeswehr an der gesamten Nordseeküste durchgeführt werden.

Mitten in der Urlaubssaison sollten 6-8 schwere Kettenfahrzeuge auf der autofreien Insel Wangerooge und 8-15 Soldaten

stationiert werden. Zweimal täglich sollten Hubschrauber landen „Die Gemeinde hat alles erdenkliche versucht, dieses Manöver zu verhindern“, schreibt die Bürgermeisterin. Aber auf die Einwände sei bislang keine Rücksicht genommen worden. „Die Bedürfnisse unserer Gäste und unserer Bevölkerung werden mißachtet und ignoriert. Wir sind enttäuscht darüber, daß das bisher gute Verhältnis mit den Stellen der Bundeswehr derart belastet wird.“

Derweil verlief Suche nach Pilot und Waffensystem-Offizier des am Freitag über der Nordsee

abgestürzten Tornado-Jagd bombers bis zum Sonntag nachmittag erfolglos. Das Kampflugzeug vom Typ Tornado war nördlich der Insel Langeoog ins Meer gestürzt. (vgl. taz 3.9.) Grfunden wurden mehrere Teile der Maschine sowie verschiedene Ausrüstungsgegenstände geborgen, darunter Rettungsschlauchboote und Stiefelteile. Die Marinestellen gehen davon aus, daß die beiden Piloten des Jets, ein 28jähriger Oberleutnant zur See und sein Ausbilder, ein 40jähriger Korvettenkapitän, nicht mehr leben.

kvr