: Grundsätzliches Recht-betr.: Abtreibung, taz vom 27.8.88
Betr.: dito
Ich finde es ziemlich schockierend, daß immer noch so viele (auch Frauen) das Recht auf Abtreibung für Frauen mit dem „Recht“ auf menschen- und frauenfeindliche Embryonenforschung zusammen- und damit durcheinanderbringen. Wie du ausführst, ist die Argumentation eigentlich sehr klar und einfach, wenn mensch zwischen den Interessen unterscheidet, die von Frauen gewählte Abtreibung einerseits und von Gen- und Reproduktionstechnologien vorangetriebene Forschung andererseits, bestimmen. Wenn darüber Klarheit bestünde, fiele eine Wertung und damit auch Ablehnung der ungeheuer gefährlichen Gentechnologie leicht.
Aber es besteht selbst in nachdenklichen Kreisen immer noch kein Konsens über das grundsätzliche Recht von Frauen, über ihre Sexualität, Leben, Körper und damit auch über potentiell neues Leben selbst zu entscheiden. Wenn dafür ein klares Gefühl und damit zusammenhängende ethische Vorstellungen fest verankert wären (mir ist feministische Ethik wichtig, und zufälligerweise stimmt sie oft mit dem überein, was für die allermeisten Menschen gut ist!), dann wären solche Verwechslungen ausgeschlossen.
Ich freue mich auf euer neues Buch!
Conny Hühn, Mitarbeiterin im FFGZ, Frankfurt a.M.
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