: Stolz und genervt
■ Interview mit Seouler Freunden, Passanten und Bekannten zum Thema Olympia
Passant in der U-Bahn (in Englisch):
taz: Was erwarten Sie von Olympia?
Good for Korea.
Warum?
Poor English.
Und das wird dann besser?
Many foreigners, better English come. For Korea good. Okay?
Was ist Ihr Beruf?
Businessman.
Export?
Yes, to Germany. Bild-Zeitung? Gute Nacht.
Ein Freund:
Was halten die meisten Seouler von Olympia?
Sie sind genervt. Die Stadt ist voll. Man darf mit dem Auto nicht mehr in die Innenstadt fahren und nach den Spielen gehen die Preise in die Höhe.
Gehen die Leute nicht ins Stadion, um sich die Wettkämpfe anzusehen?
Die meisten haben einen Fernseher zu Hause. Ob das dann in Seoul passiert oder in Los Angeles ist doch egal.
Eine Bekannte.
Bist Du stolz, daß die olympischen Spiele in Korea ausgetragen werden?
Ja, ein bißchen schon. Korea kann dann der Welt zeigen, daß es eine Industrienation geworden ist.
Und was heißt das für Dich?
Wir hoffen, daß wir denselben wirtschaftlichen Aufstieg nachvollziehen wie Japan nach der Olympiade 1964 und Korea eine führende Macht in der Welt wird.
Was wird dann besser für Dich?
Vielleicht können dann Frauen auch wichtige Posten in der Wirtschaft übernehmen.
J.K.
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