: Pöhl beharrt auf Paritäten
Paris (afp) - Bundesbankpräsident Karl Otto Pöhl hat in einem Interview mit der Pariser Wirtschaftszeitung 'Les Echos‘ Paritätsänderungen - Änderungen des offiziellen Austauschverhältnisses der Währungen - innerhalb des Europäischen Wirtschaftssystems (EWS) trotz neuer Schwächeanzeichen des französischen Franc und der italienischen Lira als unnötig bezeichnet.
Er sehe auch keinen Grund für neue Vereinbarungen wie das Louvre-Abkommen zur Stabilisierung der Devisenkurse. Die internationale Kooperation brauche keine spektakulären Abkommen, um zu funktionieren, sagte Pöhl.Wiederholte Vorwürfe des französischen Wirtschafts- und Finanzministers Pierre Beregovoy, die Bundesbank habe bei wichtigen Entscheidungen nur informiert, weist der Bundesbankpräsident zurück. Von mangelnder Koordination könne nicht gesprochen werden.
Nach seiner Ansicht sind die direkten Kontakte zwischen der Bundesbank und der Banque de France so eng, daß auch die Einrichtung von ständigen Vertretungen beider Notenbanken im jeweils anderen Land überflüssig sei.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen