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Kunst: "Der Götze"

■ Klaus Müller-Klug

„Der Götze“, U-Bahnhof Friedrich Wilhelm Platz

Foto:Q.

Im Pressetext war von dem Künstler Klaus Müller-Klug über den Götzen zu lesen: „Diese Plastik erinnert an exotische Totems und Idole, ist anfragend, verschlossen und abweisend, mit spitzen Stacheln ausgerüstet sogar bedrohlich. Uterus und Phallusform standen Modell.“

Als ich um den Götzen herumlief, um ihn zu photographieren, bemerkte der junge Mann dies und stellte sich lachend hinzu. Und weil er zu schnell wieder aus dem Bild gegangen war, trat er auf mein Bitten noch einmal heran, ohne Scheu, ohne Respekt und diesmal angemessen ohne Lachen. Ob das daran lag, daß der Götze hohl ist und auch so klingt, wenn man an ihn klopft, wage ich nicht zu entscheiden.

Sicher ist nur, daß seit der Aufstellung im U-Bahnhof Friedrich Wilhelm Platz nicht mehr, aber auch nicht weniger Götzendienst geleistet wird. Insofern ist dieser Götze an diesem Platz anachronistisch, sieht man doch im Hintergrund auf der Werbefläche zeitgenössischere Götzenbilder, und wenn man sein Leben dem Götzen Arbeit durch gehetztes U-Bahn oder Autofahren frönt, wer braucht dann noch andere Götzen neben sich.

Qpferdach

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