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20 Mio für Weservertiefung

■ Voll beladene Europa-Binnenschiffe sollen in Zukunft bis Minden fahren können / Bremen trägt ein Drittel der Kosten / Frachten werden billiger: Um eine Mark pro Tonne

Hafenbau und die Verwandlung der Unterweser in einen Schiffahrtskanal - der Anlaß der Hafentage, die heute beginnen, liegt schon 100 Jahre zurück. Aber die Fluß -Kanalisierung geht weiter. Gestern beschloß die Hafendeputation, daß Bremen 20 Millionen Mark für die Vertiefung der Mit

telweser ausgeben wird. Das sind ein Drittel der Gesamtkosten.

Nach der Vertiefung werden die Binnenschiffe der Europaklasse voll beladen von Bremen flußaufwärts nach Minden fahren können und von dort in den Mittellandkanal. Bisher können sie nur gut 1.100 Tonnen laden, nach der Vertiefung sollen es 240 Tonnen mehr sein. Die Kostenersparnis für die Binnenschiffer liegt nach Berechnungen der Hafenbehörde bei einer Mark pro Tonne.

Hafensenator Konrad Kunick verspricht sich von der Weservertiefung eine bessere Auslastung der bremischen Seehäfen. Mit verbesserten Bedingungen der Binnenschiffahrt sollen Frachten von den Straßen auf die Wasserwege zurückgeführt werden.

Daß das gelingt, bezweifelt der Grüne Bürgerschaftsabgeordnete Manfred Schramm. Er weist dar

auf hin, daß der Umschlag auf Binnenschiffe in den letzten Jahren ständig zurückgegangen sei. Außerdem befürchtet er ökologische Folgeschäden der Weservertiefung: Der Lebensraum der Wasservögel an den Ufern werde zerstört. Ferner stellt Schramm die Frage, was mit dem vergifteten Baggerschlick geschehen soll, der jetzt auf dem Grund der Weser liegt. Das Gutachten des Bundesverkehrsministeriums, das der Deputationsentscheidung zu Grunde lag, sei auf diese Fragen nicht eingegangen.

Begrüßt wurde die Deputations-Entscheidung vom „Weserbund“.

In ihrer Entscheidung ist die Deputation einem Senatsbeschluß vom vergangenen Dienstag gefolgt. In die Bürgerschaft kommt das Thema noch einmal am 27. September.

mw

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