piwik no script img

Wachstums-Rückschläge

■ Lebensstandard Lateinamerikas hat sich 1987 weiter verschlechtert / IDB veröffentlicht neue Zahlen

Washington (dpa) - Die Länder Latein- und Mittelamerikas sowie der Karibik haben 1987 bis auf wenige Ausnahmen ein deutlich geringeres Wirtschaftswachstum als 1986 erzielt. Ihr Lebensstandard hat sich, wie aus dem am Sonntag in Washington veröffentlichten Bericht der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB) über die wirtschaftliche und soziale Lage der Region hervorgeht, weiter verschlechtert.

Der IDB-Bericht verzeichnet für die gesamte Region 1987 ein reales Wachstum von 2,6 Prozent, nachdem das Bruttosozialprodukt in den drei Jahren zuvor im Schnitt um 3,6 Prozent gestiegen war. Die Spanne reicht von realen Zuwächsen von über sechs Prozent bei Peru (6,7) bis zu Wachstumseinbrüchen von über sechs Prozent bei Surinam. Vor allem die bevölkerungsreichen Länder erlebten eine schwächere Wirtschaftsentwicklung: Brasilien plus 2,9, Argentinien 1,6, Mexiko 1,4 und Venezuela 1,7 Prozent. Investitionen seien ein Opfer der Schuldenprobleme geworden, weil der Kapitalzufluß aus dem Ausland scharf zurückgegangen sei und die meisten Staaten die öffentlichen Ausgaben erheblich reduzierten, heißt es in dem Bericht. Die Gesamtverschuldung der Region gegenüber dem Ausland sei 1987 um 13,8 auf 408 Mrd. Dollar gestiegen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen