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BASF-Gentechniker drohen Stadt Ludwigshafen beugt sich

Ludwigshafen (taz/dpa) - Für die Errichtung eines Gentechnik -Labors des Chemieriesen BASF in Ludwigshafen hat sich der Stadtvorstand ausgesprochen.

Um den Chemiestandort langfristig zu sichern und eine Verlagerung dieses Unternehmensbereiches in die USA zu verhindern, müsse die Stadt BASF entsprechendes Gelände zur Verfügung stellen, meint Stadtkämmerer Knut Weber.

Gleichwohl verwarf Weber Spekulationen über die Erpressung der Stadt Ludwigshafen durch BASF. Zwar habe der Konzern angedroht, die Gentechnik in die USA zu verlagern, eine Vorentscheidung sei aber noch nicht gefallen. Vielmehr stelle sich die Stadt darauf ein, daß das Genlabor nach Ludwigshafen komme.

Am Donnerstag hatte das BASF-Vorstandsmitglied Ingo Paetzke erklärt, angesichts verschärfter Vorschriften in der Bundesrepublik gelte das alte BASF-„Gesetz“, die Forschung in Ludwigshafen zu konzentrieren, nicht mehr unbedingt.

Der Vorstand wolle bis zum Jahresende darüber entscheiden, ob das neue Gentechnik-Forschungszentrum mit Labors und Technikum, für das bereits eine Baugenehmigung vorliege, im Stammwerk oder im Ausland gebaut wird. Eingeplant sind dafür knapp 130 Millionen Mark. Als alternativer Standort des Zentrums mit 250 Mitarbeitern kommen laut Paetzke v.a. die USA in Frage. BASF stößt sich vor allem an dem seit dem 1.September vorgeschriebenen Genehmigungsverfahren für gentechnische Anlagen. Den Zwang zur Preisgabe der Verfahren nannte Paetzke „eine Katastrophe“. Da Einsprüche von Gegnern zu erwarten seien, könne sich ein Genehmigungsverfahren über Jahre hinziehen, und während dieser Zeit könnten Konkurrenten ihre Produkte in aller Ruhe auf den Markt bringen. BASF verwendet in diesem Jahr nach eigenen Angaben von seinem Forschungsprogramm über 150 Mio. Mark etwa 20 Prozent für die Gentechnik. Der Anteil werde voraussichtlich steigen.

m.b.

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