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Möhle nicht mürbe

■ Untersuchungsausschuß mühte sich vergeblich

Unermüdlich bemühten sich gestern Bremens parlamentarische KriminalistInnen, den Zeugen Willi Möhle der Bestechlichkeit zu überführen. Doch der Zeuge stellte sich erfolgreich tumb.

Der Zeuge war Leiter der Wirtschaftsabteilung im St.-Jürgen -Krankenhaus und soll sich beim Einkauf diverser Produkte von Eiscreme bis Desinfektionsmitteln - vor allem selbst bereichert haben.

Für diese Selbst-Bereicherung glauben die ParlamentarierInnen ein eindeutiges Indiz zu haben: Seine Konto-Bewegungen. Im Jahr 1987 etwa gingen außer Gehaltszahlungen von 55.011 Mark mysteriöse Einzahlungen auf seinen Konten ein, die sich aufaddiert fast auf die gleiche Höhe (55.500 Mark) belaufen. Dieses „zweite Gehalt“, so kombinierten Ausschußmitglieder, rührt eindeutig aus Bestechungsgeldern. Eine Bankangestellte gab zu Protokoll: „Möhle holte jedes Mal aus seiner Jacken-Innentasche Geldbündel, fast nur 500-oder 1000-Mark-Scheine.“

Doch der Zeuge Möhle blieb bedächtig bei seinem Standardsatz, er wisse nicht mehr, warum er wann in den letzten acht Jahren Geld in kleineren Tausenderbeträgen zur Bank getragen habe. Mindestens genauso oft wies er darauf hin, daß er ja nur vom Spar- auf's Girokonto und umgekehrt eingezahlt habe. Sein Anwalt stand ihm bei: „Jeder Mensch hat doch das Recht, unkonventionell mit seinem Konto umzugehen.“ Heute, für 9 Uhr haben sich die Abgeordenten den harten Brocken Möhle wieder in den Zeugenstand bestellt.

bd

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