: Frech, krumm, ölig, high: Versager 3-5 / VersagerInnen 1-2 / Fußball
wir die bundesdeutschen Turner. Nach der Kür fiel die Mannschaft sogar noch abgeschlagen auf den zwölften, und damit letzten Platz zurück. Danach beschuldigte jeder jeden, und Cheftrainer Kubicka wurde übers Fernsehen entlassen. Ein Finne soll ihm nachfolgen, der erfuhr es aus der Zeitung. VERSAGER 4: Im Modernen Fünfkampf lagen die Bundesdeutschen, obwohl vorher medaillenerwartend'nach dem Schwimmen auf Platz 8.Erst das Schießen, was sonst bei BRD -Olympia 88, brachte eine Steigerung auf Platz 7. Besser sind die Deutschen in der sechsten Disziplin, dem gegenseitigen Beschimpfen. „Der schwelende Konflikt“ innerhalb des Teams, so dpa, „brach jetzt offen aus“. VERSAGER 5: Nach der Bronzemedaille von Robert Lechner im 1000-Meter-Zeitfahren am Dienstag hatte der bundesdeutsche Radler-Verband auch im 4000-Meter-Verfolgungsstrampeln auf metallisches gehofft. Doch der Berliner Thomas Dürst, genannt „die Lokomotive“, unterlag schon im Achtelfinale dem Italiener Beltrami, keineswegs ein Top-Athlet, denn der wurde gleich darauf im Viertelfinale von einem Sowjetrussen sogar eingeholt. VERSAGERINNEN 1: Der bundesdeutschen Hockeydamen erster Seoul-Auftritt endete in einem 1:4-Debakel gegen Südkorea. Nachher rollten die Tränen besser als der Ball auf dem Spielfeld. Die Südkoreanerinnen bestreiten ihr erstes großes internationales Turnier. VERSAGERINNEN 2: Während die Ruderboote der Männer, auch Peter-Michael Kolbe über seinen Hoffnungslauf, alle zumindest das Halbfinale erreicht haben, „stellen uns die Frauen vor Rätsel“, meinte am Mittwoch Teamleiter Klaus Walkenhorst. Die Achterinnen flogen raus, ebenso wie das Zweier-Boot, das im Vorlauf gar letztes wurde. Die Mannschaftsführung nannte die Leistung der Ruderinnen „Tourismus“, was wohl als Schimpfwort zu verstehen ist. FUSSBALL: Selbst die Fußballer verlieren jetzt schon, gestern gegen Schweden mit 1:2. (Tor durch Fritz Walter). Viertelfinalgegner ist am Sonntag die bisherige Sensationself aus Sambia. Nach dem 4:0 über Italien fertigten die Schwarzafrikaner auch Guatemala mit 4:0 ab. Sambias Kickerfolge zeigen in Italien sehr unterschiedliche Reaktionen. Während die nationalbewußte Presse Hohn und Spott über die Azurri ausbreitet, spendete Marco Pannella, Vorsitzender der Radikalen Partei, den sambischen Kickern zwei Abgeordneten-Gehälter. Begründung: sie hätten mit ihrer „großartigen sportlichen und menschlichen Leistung“ mehr erreicht als er in vielen Jahren als Politiker. Dies als Maßstab für andere Politiker, und Sambia wäre augenblicklich eine florierende Industrienation.
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