: Verantwortung-betr.: "taz-täglich"
Betr.: „taz-täglich“
Das Wirken der beiden Sprachforscherinnen Senta Trömmel -Plötz und Luise P. Pusch hat schon Jahre zum Ziel, uns über diejenigen sprachlichen Mechanismen aufzuklären, mit denen Frauen Gewalt angetan wird. Eine spezifische feministische Linguistik soll sich mittlerweile auch schon etabliert haben. Als eine Folge davon erleben wir mit jeder Ausgabe der taz, wie die Redaktion allerlei sprachliche Verrenkungen auf sich zu nehmen gewillt ist, um den Frauen keine Vergewaltigung durch die Sprache anzutun. Als feste sprachliche Konvention gilt deshalb: Die weibliche Form der Substantive darf nicht mehr unterdrückt werden, wenn beide Geschlechter gemeint sein können. Wortbildungen wie PhilosophInnen, MinisterInnen oder ArbeiterInnen legen taz -täglich ein beredtes Zeugnis davon ab. Warum aber, so frage ich mich beinahe bedrückt, dürfen, sollen oder müssen in der taz die Autorinnen keine Verantwortung übernehmen? Im Impressum ist sechsmal in der Woche dieser Satz zu lesen: „Für Beiträge, die mit vollem Namen gekennzeichnet sind, übernimmt der Autor (!) die Verantwortung.“
Uta Steel, Mannheim
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen