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Orkan fegte über Plattdeutschland

■ Bis zu Windstärke zwölf an der Nordseeküste / Schäden in Millionenhöhe vor allem in Schleswig-Holstein / Boote gekentert, Fährverbindungen eingestellt / Bäume umgeknickt

Ein schwerer Sturm mit Böen bis zur Orkanstärke hat am Samstag in Schleswig-Holstein vermutlich ein Menschenleben und drei Verletzte gefordert und Schäden in Millionenhöhe angerichtet. Auf dem Westensee bei Kiel war ein mit drei Personen besetztes Boot im Sturm gekentert. Während sich zwei der Insassen retten konnten, wurde ein Mann am Sonntag noch vermißt. Auch über die Nordseeinseln fegten orkanartige Stürme hinweg. Im niedersächsischen Binnenland erreichten die Böen etwa Windstärke acht.

An der Ostsee wurden alle verfügbaren Seenotrettungskreuzer eingesetzt, um Segler und Surfer in Sicherheit zu bringen. Insgesamt meldete die Einsatzleitung über 20 Seenotfälle. Die Fähre Kiel-Langeland, die Passagierschiffe auf der Kieler Förde, die Schleifähren Missunde und Arnis im Kreis Schleswig-Flensburg sowie die nordfriesische Fähre zwischen Nordstrand und Pellworm kapitulierten vor dem Sturm. Bei der Brücke über den Fehmarnsund, die für Wohnwagengespanne gesperrt wurde, strandete eine Jacht. Die Wasserschutzpolizei

zeigte sich entsetzt, weil mehrere Segelboote trotz des schweren Sturms auf dem Wasser blieben. „Es gibt da einige Verrückte“, sagte ein Sprecher.

In Hamburg wurde die Feuerwehr bis zum Abend zu 75 Einsätzen gerufen, bei denen vor allem herabgestürzte Äste beseitigt werden mußten. Der schwerste Einsatz war im Ortsteil Sasel. Dort drohte einer der drei Hauptäste einer Hunderte von Jahren alten Eiche aus rund 15 Metern Höhe herabzustürzen. Man habe den Ast abgesichert und hoffe, den Baum zu retten.

dpa

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