Ein gutes Gefühl

■ Arnim Basche bei der Dressur mit Wallach und Dame

Aufmerksam sprötzelt der Wallach die Ohren, nüpft die Lüstern kaum merklich und versammelt sich unter seiner Reiterin recht ordentlich. Empfindlich reagiert der Gute auf den leichtesten Druck der Schenkel, ruhig weht der Schweif und markant pörkelt er den Wupf. Er läßt sich dennoch dabei nichts merken. Ja, das kann er, ja. Eine gewaltige Prüfung, und doch zeigt er sich ihr gewachsen und groß. Edel, ja fast aristokratisch schnurpelt er den Bläh und gibt ihr und uns ein gutesgutes Gefühl. Schon beim Abreiten zeigte er sich fast galant, und selbst jetzt nach der Hälfte der Übung schwitzt er ja kaum.

Er schwitzt ja kaum. Ja das ist Holsteiner Zucht. Kalt und doch gelehrig sensibel für die kleinsten Aufmerksamkeiten derer, die auf ihm leicht federnd die Zügel führt.

Nun nur noch die Passage, und er geht - nein er schreitet. Oh wie er schreitet, und sie hilft ihm gut. Ein letztes Mal den Knorp geschnurbelt und dann die so ausgezeichnete letzte Versammlung.

Er steht ganz geschlossen, sie zieht den Zylinder.

Das ist Gold für die beiden.

Fritz Eckenga