: Rote Karte für Autobahnraser
■ Schleswig-Holstein führt Geschwindigkeitsbegrenzungen ein / Anstieg der Unfallzahlen zwingt zum Handeln / Initiative für 30km/h in Ortschaften und für EG-einheitliche Richtlinien
Kiel (taz) - Auf einigen Autobahnen Schleswig-Holsteins wird in wenigen Wochen der Raserei ein Ende gemacht. Auf einer Gesamtstrecke von etwa 70 Kilometern sollen nur noch Höchstgeschwindigkeiten von 100 bis 120 Stundenkilometern erlaubt werden. Darüber hinaus sind drastische Geschwindigkeitsbegrenzungen an Unfallschwerpunkten vorgesehen. Dies teilte der Staatssekretär im Kieler Wirtschafts- und Verkehrsministerium, Uwe Thomas (SPD), der Presse mit.
Das Tempolimit soll innerhalb der nächsten acht Wochen auf folgenden Autobahnabschnitten eingeführt werden: auf der A7 zwischen Hamburg und Quickborn, auf der A1 nördlich von Lübeck, auf der neugebauten A210 zwischen Rendsburg und Kiel und auf dem Autobahnstummel „Marschenautobahn“ zwischen Hamburg und Geesthacht. Als Hauptgrund für diese Maßnahmen wurden vom Verkehrsstaatssekretär die Zunahme der Verkehrstoten im ersten Halbjahr 1988 genannt. Hier gab es einen Anstieg von 21 Prozent gegenüber zehn Prozent im Bundesdurchschnitt.
Die Landesregierung plant außerdem Initiativen in Bonn, um zu einem generellen Tempolimit von 30 Stundenkilometern in Ortschaften zu kommen. Ebenso müßten einheitliche Geschwindigkeitsbegrenzungen auf allen Autobahnen und in allen EG-Ländern erreicht werden. Grund dafür seien allein Überlegungen zur Verkehrssicherheit und zum Umweltschutz. Die schleswig-holsteinische Landesregierung sei nicht autofeindlich: „Autos gehören zum Leben“, hieß es.
oet
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen