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Endphase im Run auf FDP-Vorsitz

Bonn (ap) - Wahlkampf-Endphase in der FDP: Am kommenden Freitag werden die rund 400 Delegierten des FDP-Parteitags in Wiesbaden über die Nachfolge Bangemanns entscheiden, der zum Jahreswechsel als EG-Kommissar nach Brüssel geht. Der Ausgang der Wahl zwischen der Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Irmgard Adam-Schwaetzer, und dem Ex -Bundeswirtschaftsminister Lambsdorff gilt weiterhin als offen.

Adam-Schwaetzer gab sich am Wochende siegessicher. Sie glaube, daß sich ihre Chancen kontinuierlich verbessert hätten. Die Auseinandersetzung mit Lambsdorff in den vergangenen Wochen sei „nicht immer einfach“ gewesen. Lambsdorff betonte, es gebe politisch „keine nennenswerten Unterschiede“ zwischen Adam-Schwaetzer und ihm. Lambsdorff kündigte erneut an, er werde den bisherigen FDP -Generalsekretär Haussmann als neuen Bundeswirtschaftsminister vorschlagen.

Adam-Schwaetzer erklärte, über Veränderungen in der Regierungsmannschaft werde nach dem Parteitag entschieden. Sie fügte hinzu: „Wir können es uns nicht leisten, daß Fingerhakeleien und Wadenbeißereien wieder ins Kraut schießen.“ Auf die Frage, ob sie damit Lambsdorff meine, antwortete sie ausweichend.

Unterschiedlich deutlich äußerten sich beide Kandidaten über die Fortsetzung der Koalition mit der CDU/CSU. Lambsdorff: „Wenn sich Entscheidendes nicht ändert, werden wir 1990 unsere Koalitionsaussage erneuern und die Fortsetzung der derzeitigen Koalition anstreben.“ Adam -Schwaetzer: „Über eine Koalitionsaussage muß der Wahlparteitag beschließen. Bis dahin kann noch viel passieren. Es spricht viel dafür, daß wir mit der Union auch nach 1990 noch vieles zu erledigen haben.“

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