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Rohölpreise auf neuem Tiefstand

Teheran/London (dpa) - Die Ölpreise am internationalen Ölmarkt standen am Wochenende stark unter Druck und weckten in Opec-Kreisen die Furcht vor einer neuen Krise.

Am Golf fiel der Preis für die Referenzölsorte Dubai Light auf 9,95 Dollar pro Barrel (159 Liter) und lag damit erstmals seit dem „Ölpreiskrieg“ 1986 wieder unter zehn Dollar.

Das staatliche Radio Teheran forderte in einem dramatischen Appell die anderen Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) zur Einigkeit auf. Iran beschuldigte das „konservative Lager“, vor allem Saudi -Arabien, willentlich einen Preiskollaps herbeizuführen, indem es die Forderung nach einem „fairen Weltmarktanteil für die Opec“ wiederbelebe.

Hintergrund des neuen Ölpreissturzes sind Berichte, daß Saudi-Arabien seine Rohölförderung auf täglich 5,6 Millionen Barrel gesteigert habe, gegenüber einer Quote von nur 4,36 Millionen Barrel, und daß es weitere Fördererhöhungen erwäge. Die Saudis wollten damit, so hieß es in „Ölkreisen“, Druck auf jene Länder ausüben, die ständig ihre Quote überschritten.

Hinzu kamen Berichte, daß die Ölförderung der Opec im September wegen der weitverbreiteten Quotenüberschreitung bei 20,64 Millionen Barrel am Tag lag, gut zwei Millionen Barrel mehr als der Weltbedarf für Opec-Öl und weit über der Förderbegrenzung von 16,5 Millionen.

In der Opec verlangen vor allem der Irak und Iran seit langem eine höhere Förderquote, was aber nur auf Kosten der Saudis möglich wäre, die dazu offensichtlich nicht willens sind.

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