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Letztes Idyll im Bremer Osten bedroht

■ Wirtschaftssenator Beckmeyer will mehr Gewerbeflächen bereithalten

Friedlich grasen Pferde auf großen Wiesen. Ein paar Trecker bereiten die Böden auf den Herbst vor. Bremen-Osterholz, das sind nicht nur sterile Hochhäuser, hier gibt es auch eine 250 Hektar große landwirtschaftliche Fläche, die Osterholzer Feldmark. Doch mit der Idylle kann es in ein paar Jahren vorbei sein. Denn im Bremer Osten, der Heimat von Daimler, Krupp Atlas Elektronik und anderen großen Betrieben werden die Gewerbeflächen knapp. Und andere größere zusammenhängende Gebiete gibt es in Hemelingen oder Osterholz nicht mehr.

Bis zum Jahresende wird Wirtschaftssenator Uwe Beckmeyer öffentlich machen müssen, ob in der Osterholzer Feldmark im kommenden Jahrzehnt Gewerbe und Industrie statt Landwirtschaft und Parzellen das Bild bestimmen. Einen ersten Anlauf zur Vorbereitung dieser Entscheidung nahm Beckmeyer am Montag. Auf einer Pressekonferenz präsentierte er seine Gewerbeflächenbilanz. Tenor: Im Westen und im Norden Bremens stehen genügend Flächen zur Verfügung. Im Süden und vor allem im Osten aber gibt es Engpässe.

Rund 20 Hektar Gewerbefläche sind seit 1984 jährlich verkauft worden. Beckmeyer aber will künftig mehr: Wenn Bremen das Ziel, sich dem Wirtschaftswachstum in der Bundesrepublik anzunähern, erreichen wolle, müßten jährlich zukünftig 33 Hektar vorgehalten werden.

Nun sind zwar im Flächennutzungsplan rein rechnerisch genügend Gewerbeflächen ausgewiesen, doch ein Großteil der Flächen ist wegen ungünstiger Lage, zum Beispiel im Bremer Norden, kaum zu verkaufen. Doch ansonsten setzt er vor allem auf den Bremer Osten. Doch hier, in attraktiver Nähe zum Bremer Kreuz, sind, so die Wirtschaftsförderungs -Gesellschaft, Standortangebote an auswärtige Interessenten kaum mehr möglich. Und Umlandgemeinden locken mit günstigen Konditionen. Wenn Beckmeyer mithalten will, muß er in die Feldmark.

hbk

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