: Jackson will Berlin-Dokumente prüfen
Berlin (taz) - Der US-Bürgerrechtler Reverend Jesse Jackson beabsichtigt die Sichtung und Überprüfung von Film-, Video und Fotodokumenten, die die Übergriffe der Westberliner Polizei gegen Journalisten und Demonstranten gegen den Kongreß von IWF und Weltbank in der Stadt belegen sollen. Jackson geht danmit auf die zahlreichen Beschwerden über „politische Maßnahmen und offizielle Stellungnahmen der Westberliner Regierung, die mit Freiheit und Demokratie völlig unvereinbar sind“, ein. Die Beschwerden erhielt sein Chicagoer Büro.
Wie bereits berichtet, steht die Westberliner Polizei aufgrund der Vier-Mächte-Vereinbarungen unter direkter Kontrolle der Alliierten. Ein Sprecher erklärte weiterhin, Jackson habe mit dem Präsidenten des US-Repräsentantenhauses , Jim Wright, bereits eine erste Diskussion über diese Behauptungen geführt. Wahrscheinlich werde er noch an diesem Wochenende die Bilddokumente in Augenschein nehmen.
Ein Sprecher des Unterausschusses für europäische Angelegenheiten im Repräsentantenhaus sagte der taz, daß es bisher auf die Forderung nach einer Erklärung der Vorfälle durch das Außenministerium keine befriedigende Auskunft gegeben habe. Am vergangenen Montag hatte der Ausschuß erste Erklärungen des stellvertretenden Außenministers John Whitehead entgegengenommen.
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