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Schlamm, aber sauber

■ Niedersachsens Grüne wollen den Grundschlamm der Kläranlagen auch weiterhin auf den Äckern sehen

Der Bodensatz aus den Kläranlagen von Gemeinden und Industriebetrieben ist ein guter Dünger. Klärschlamm läßt Kartoffeln und Zuckerrüben wachsen, ist aber ziemlich giftig. So enthält z.B. der Klärschlamm der Bremer Wollkämmerei in gefährlichem Maße Arsen aus der Wolle neuseeländischer Schafe. Als das im Mai dieses Jahres eher zufällig herauskam, durfte damit nicht mehr gedüngt werden.

Dennoch wollen die niedersächsischen Grünen die Verwendung von Klärschlamm auf den Äckern „retten“. Verboten werden, so der Landtagsabgeordnete Hans Mönninghoff vor wenigen Tagen, soll der schlammige Dünger „nur vorübergehend“. Klärschlamm sei ein wertvoller organischer Dünger, der „im Sinne der ökologischen Kreislaufführung“ wieder in die Landwirtschaft gehöre, meinen die Grünen. Sie lehnen ein „Klärschlamm -Hysterie“ ab, fordern aber ein „Notprogramm“ damit

der Schlamm ohne Gesund heitsrisiko weiter verwendet werden kann: Dioxinhaltige Haushaltsreiniger und anderer umweltgefährdende Stoffe und Produktionsverfahren müßten sofort verboten werden. Mönninghoff: „Wir wollen nicht die Auswirkungen bekämfen, sondern die Ursachen. Deswegen muß die Herstellung gefährlicher Produkte verboten werden“. Gleichzeitig müsse das Abwasser von Industrie und Gewerbe überwacht werden.

Als einen falschen Weg bezeichnete Mönninghoff das Vorhaben demnächst auf eine technische Beseitigung des Klärschlamms, zum Beispiel in Verbrennungsanlagen, hinzuarbeiten: „Wenn der Schlamm verbrannt wird, kommt das Dioxyn aus dem Schornstein“. Das Ziel müsse sein, schadstofffreien Klärschlamm zu bekommen. Kunstdünger mit seinen problematischen Umweltfolgen sei keine Alternative.

mw

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