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Kilowattdumping

■ AL wirft Bewag Energieverschwendungspolitik durch Import billigen Stroms aus Westdeutschland vor

Die Bewag, so meint die AL, kaufe im Rahmen des geplanten Stromverbunds mit der BRD und der DDR viel zu billigen Strom ein und biete damit den Verbrauchern Anreize, diesen umweltbelastenden Energieträger zu verschwenden. Die AL beruft sich auf interne Informationen, nach denen die Bewag mit dem Stromlieferanten Preußen-Elektra einen mittleren Preis von etwa elf Pfennig pro Kilowattstunde ausgehandelt habe. Dieser Preis liege um rund fünf Pfennig unter demjenigen, den Abnehmer in Westdeutschland unter vergleichbaren Bedingungen zu zahlen hätten. Durch diese Dumpingpreise sei jeder Versuch zur Stromeinsparung und zur Einführung dezentraler Erzeugungsmöglichkeiten in Berlin zum Scheitern verurteilt.

Der wissenschaftliche Mitarbeiter der AL-Fraktion Schwilling wies darauf hin, daß die Preußen-Elektra, die ihren Saft zu rund 75 Prozent aus Atomkraft gewinnt, aufgrund der Absatzschwierigkeiten in Westdeutschland dringend auf neue Märkte angewiesen sei. Der Senat, der die Aktienmehrheit der Bewag hält, trage diese Verschwendungspolitik mit. „Klar wollen wir möglichst günstige Strompreise haben“, erwiderte Bewag-Sprecher Zetschke die Kritik der AL. Der Strompreis liege sogar noch unter den von der AL genannten elf Pfennigen pro Kilowattstunde. Damit hoffe die Bewag, die Investitionen für Rauchgasreinigungsanlagen und andere Umweltmaßnahmen aufzufangen. Der Endpreis für die Lieferungen, die erst Anfang der neunziger Jahre aufgenommen werden sollen, liege nocht nicht fest. Da der Vertrag privatrechtlicher Natur sei, werde man keine Auskünfte darüber erteilen. Die Werbung für elektronische Warmwasser- und Heizgeräte, die die Bewag in letzter Zeit verstärkt betreibt, solle stromsparende neue Techniken im Haushalt verbreiten helfen, sagte Zetschke. Die AL hatte dies bezweifelt.

tr

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