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Mexiko: Moratorium nicht ausgeschlossen

Mexiko-Stadt (dpa) - Nachdem Mexiko noch vor Jahresfrist als besonders liquider Schuldner galt, ist das Land mal wieder kurz vor der Zahlungsunfähigkeit und kann nach Regierungsangaben die Zins- und Tilgungszahlungen für die Auslandsschulden in Höhe von mehr als 100 Milliarden US -Dollar „unter den jetzigen Umständen“ nicht erfüllen. Ein Moratorium (Einstellung des Schuldendienstes) sei deshalb nicht ausgeschlossen, sagte Mexikos Vize-Finanzminister Francisco Suarez Davila nach Presseberichten vom Donnerstag. Die Regierung versuche zunächst aber, alle Verhandlungsmöglichkeiten auszuschöpfen, um neue Kredite zu erhalten.

Die mexikanische Wirtschaft könne die internationalen Probleme wie Zinserhöhungen und Rückgang der Erdölpreise nicht zugleich mit dem Schuldendienst verkraften. In diesem Jahr werde Mexiko einen Außenhandelsüberschuß von nur vier Milliarden Dollar (Vorjahr: über 8,3 Milliarden) erzielen. Das reiche nicht einmal für die fälligen Zinsen in Höhe von sieben Milliarden Dollar. Von 1982 bis 1987 hat Mexiko den Angaben zufolge insgesamt 48 Milliarden Dollar allein an Zinsen an die ausländischen Gläubiger gezahlt.

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